Hysterektomie und die Psyche

Hysterektomie und die Psyche

Klinische Psychologie – psychische Krankheitsbilder

Frauen haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angstzustände nach einer Hysterektomie

05.09.2019 Hysterektomie ist mit einem erhöhten Risiko für langfristige psychische Gesundheitsprobleme, insbesondere Depressionen und Angstzustände bzw. Angststörungen verbunden laut einer in Menopause: The Journal of the North American Menopause Society veröffentlichten Studie, an der fast 2.100 Frauen beteiligt waren.

Psychische Erkrankungen nach der Operation

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Bild: Ulrike Mai

Die Überprüfung der Gesundheitsdaten von 1980 bis 2002 betraf Frauen, die eine Entfernung der Gebärmutter, aber nicht der Eierstöcke haben vornehmen lassen. Die Studie von Liliana Gazzuola Rocca und Kollegen mit Daten aus dem Rochester Epidemiology Project betrachtete nur neu diagnostizierte Depressionen, Angststörungen, Demenz, Drogenmissbrauch und Schizophrenie nach Hysterektomien und schloss Frauen mit Vordiagnosen aus.

Die Forscher fanden eine absolute Risikozunahme von 6,6% für Depressionen und 4,7% für Angststörungen bei den Frauen über eine Beobachtungszeit von 30 Jahren, schreibt Shannon Laughlin-Tommaso von der Mayo Clinic.

Bei Frauen, die sich einer Hysterektomie im Alter zwischen 18 und 35 Jahren unterzogen haben, war das Risiko einer Depression höher, mit einem absoluten Risikoanstieg von 12% über 30 Jahre.

Psychische Probleme vor der Operation

Eine zweite Studie, die ebenfalls auf Daten aus dem Rochester Epidemiology Project basiert, stellt fest, dass Frauen, bei denen beide Eierstöcke ohne Hinweis auf eine Malignität entfernt wurden, eher bereits bestehende Stimmungsstörungen (wie Depressionen), Angststörungen oder andere weniger häufige psychische Störungen hatten. Die Studie untersuchte die Gesundheitsdaten von 1.653 prämenopausalen Frauen, denen zum Zeitpunkt der Hysterektomie die Eierstöcke entfernt wurden, um das Risiko für Eierstock- oder Brustkrebs zu minimieren bzw. auszuschließen.

Die Forscher identifizierten mehrere psychiatrische Erkrankungen, die Frauen dazu veranlasst haben könnten, sich für eine Operation zu entscheiden, oder möglicherweise einen Hausarzt oder Gynäkologen aufsuchen ließen, der eine Operation befürwortete oder vorschlug.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Menopause – DOI: 10.1097/GME.0000000000001413