Psychose und Cortisol

Psychose und Cortisol

Psychische Erkrankungen / Störungen

Geringer Cortisol-Spiegel am Morgen mit Psychose verbunden

05.06.2016 Eine neue in der Zeitschrift Neuroscience & Biobehavioral Reviews veröffentlichte Studie der James Cook University zeigt, dass psychotische Patienten – selbst diejenigen mit erst kürzlichem Beginn der Erkrankung – morgens einen niedrigen Cortisol-Spiegel haben.

Biomarker: Hilfe für Diagnostik

Die neuen Ergebnisse können Ärzten helfen, erfolgreicher mit Hilfe dieses Biomarkers Menschen im frühen Stadium der Krankheit zu erkennen, die eine voll ausgebildete Psychose entwickeln werden.

Nur etwa 20 bis 30 Prozent der Personen mit einem hohen Risiko für die Entwicklung einer Psychose aufgrund ihres klinischen Bilds oder Familien-Anamnese entwickeln auch eine. Hier kann das Messen des Cortisol-Niveaus helfen, sagte Studienautor Prof. Zoltan Sarnyai.

Es gibt nur wenige Biomarker in der Psychiatrie, und auch wenn noch viel Arbeit zu leisten ist, kann dies eine sehr wertvolle Methode werden, sagte er.

Cortisol Awakening Response (CAR) niedrig

Die Wissenschaftler untersuchten in einer Meta-Analyse 11 Studien und entdeckten, dass Patienten mit Schizophrenie zu einem sehr niedrigen Niveau des Stress-Hormons Cortisol am Morgen nach dem Aufwachen neigen.

Das Ausmaß des Cortisols im Körper nach dem Aufwachen wird (Cortisol Awakening Response, CAR) genannt. Normalerweise erhöht sich der Cortisol-Spiegel innerhalb von ein paar Minuten am Morgen nach dem Aufwachen sehr stark auf den höchsten Wert des Tages.

Bei Patienten mit Schizophrenie ist der Wert jedoch konstant niedriger. Und dies traf auch auf Patienten der Studien zu, deren Erkrankung grade erst ausgebrochen war.

Es gibt Hinweise darauf, dass Hochrisiko-Patienten mit einem späteren Krankheitsbeginn schon vor der Krankheitsentwicklung ein niedrigeres Cortisol-Niveau zeigen.

Sarnyai fügte hinzu, dass ein niedriges CAR-Niveau auch ein Hinweis auf das Risiko für andere chronische Krankheiten ist und mit systemischen Entzündungen und Veränderungen in der Darmflora verbunden wurde. Das bedeutet, dass frühere Diagnosen und Behandlungen dieser Erkrankungen möglich werden.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: James Cook University, Neuroscience & Biobehavioral Reviews – DOI: 10.1016/j.neubiorev.2016.05.027; Juni 2016

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