Neurofeedback bei PTBS

Neurofeedback kann die emotionale Verarbeitung bei Posttraumatischer Belastungsstörung direkt verändern

18.12.2013 Eine innovative Forschungstudie der Western University (London, Kanada) legt nahe, dass eine Form des Biofeedbacks bei der Behandlung von posttraumatischer Belastungsstörung (Abkürzung: PTBS) helfen kann.

Neurofeedback

Neurofeedback bei PTBS
Symbolbild: Eines der ersten für Neurofeedback
eingesetzten Geräte von Geoffrey Blundell und Maxwell Cade.

Beim Neurofeedback wird die Gehirnaktivität in Echtzeit auf einem Computerbildschirm dargestellt, erläutern die Wissenschaftler. Diese Darstellung kann für das Training (mittels Feedbacktraining) genutzt werden. Dem Akteur ist es so möglich, durch Rückmeldung der eigenen Gehirnaktivität eine bessere Selbstregulation zu erreichen.

Laut den Forschern Rosemarie Kluetsch and Tomas Ros ist dies die erste Studie, die zeigt, dass wichtige Nervennetze des Gehirns, die bei der Vermittlung von Affekt und Kognition bei der PTBS beteiligt sind, bewusst über Neurofeedback mit messbaren Ergebnissen für das subjektive Wohl verändert werden können.

Die Forscher verwendeten multiple Bildaufbereitungstechniken, inkl. EEG und fMRT, um die Gehirnaktivitäten vor und nach einer 30-minütigen Neurofeedback-Trainingseinheit zu erfassen.

Veränderung der emotionalen Verarbeitung bei PTBS

Die Wissenschaftler suchten dann nach Unterschieden in der Konnektivität innerhalb bekannter Vernetzungen im Gehirn.

Interessanterweise wurden deutliche Verbindungen zwischen sowohl den EEG und fMRT Aktivitäten als auch bei Veränderungen der selbstberichteten Ruhe entdeckt, berichten die Neurowissenschaftler.

„Dies zeigt, dass Neurofeedback in der Lage ist, die Basis (im Gehirn) der emotionalen Verarbeitung bei Posttraumatischer Belastungsstörung direkt zu modulieren“, berichten die Forscher.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Western Ontario

‚Gehirntraining‘ mittels Neurofeedback kann eine wirksame Behandlung für posttraumatische Belastungsstörung sein

27.01.2021 In einer Studie des Lawson Health Research Institute und der Western University haben Forscher herausgefunden, dass Neurofeedback eine effektive Behandlung für Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) sein kann. Die in NeuroImage: Clinical veröffentlichte klinische Studie fand heraus, dass Neurofeedback die Symptome von PTBS wirksam verringern kann.

Wirksamkeit bei der Reduktion der PTBS-Symptome

Die Studie untersuchte Neurofeedback bei insgesamt 72 Teilnehmern, darunter 36 Teilnehmer mit PTBS und 36 gesunde Kontrollteilnehmer. Von den Teilnehmern mit PTBS erhielten 18 (randomisiert) eine Neurofeedback-Behandlung, während die anderen 18 als Vergleichsgruppe fungierten.

Die Studie ergab, dass der Schweregrad der PTBS-Symptome bei den mit Neurofeedback behandelten Personen abnahm. Nach der Behandlung erfüllten 61,1 Prozent der Teilnehmer nicht mehr die Definition für PTBS. Diese Remissionsrate ist vergleichbar mit Goldstandard-Therapien wie der traumafokussierten Psychotherapie.

Neurofeedback im Gehirn

Das Forscherteam nutzte auch die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI) am St. Joseph’s Health Care London, um Gehirnscans der Teilnehmer vor und nach der Teilnahme an der Studie aufzunehmen. Sie fanden heraus, dass Personen mit PTBS nach der Neurofeedback-Behandlung positive Veränderungen in der Konnektivität des Gehirns im Salienz-Netzwerk und im Standardmodus-Netzwerk aufwiesen.

Das Salienznetzwerk ist an der Erkennung von Bedrohungen als Teil der „Kampf- oder Flucht“-Reaktion beteiligt. Es ist normalerweise bei Personen mit PTBS hyperaktiv. Unterdessen wird das Standardmodus-Netzwerk in Ruhe aktiviert und ist am autobiografischen Gedächtnis beteiligt.

Wir sehen oft, dass dieses Netzwerk in Ruhe weniger aktiv und bei Personen mit PTBS funktionell gestört ist, sagt Studienautor Dr. Andrew Nicholson. Neurofeedback half, die funktionelle Konnektivität beider Netzwerke auf ein gesünderes Niveau wiederherzustellen.

Die Studie

Die Studie umfasste wöchentliche Sitzungen mit Neurofeedback über 20 Wochen. Die Teilnehmer wurden gebeten, die Intensität der dominanten Gehirnwelle – des Alpha-Rhythmus – zu verringern. Die Hirnaktivität wurde entweder als unbewegter Cartoon oder als verzerrtes Bild visualisiert. Wenn der Alpha-Rhythmus erfolgreich verringert wurde, begann der Zeichentrickfilm zu spielen oder das Bild wurde klarer.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: NeuroImage: Clinical – doi.org/10.1016/j.nicl.2020.102490

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