Suizid / Selbstmord und Beziehungszufriedenheit

Erhöhtes Suizidrisiko in unglücklicher Beziehung

08.09.2016 Eine in der Zeitschrift Crisis veröffentlichte Studie der MedUni Wien und der Universität Wien verglichen das Suizidrisiko von Menschen, die in zufriedenen Beziehungen lebten mit dem von Singles und denen, die in einer unglücklichen Beziehung lebten.

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Bild: Gerd Altmann

Die Studie zeigt, dass im mittleren und höheren Alter generell eine Beziehung vor Suizidgedanken schützt – vor allem, wenn die Partner glücklich bzw. zufrieden mit ihr sind – doch wenn sie unglücklich ist (also bei Beziehungsunzufriedenheit), steigt das Suizidrisiko sogar noch auf ein höheres Niveau als das bei Singles.

Die Daten der 382 befragten österreichischen Teilnehmer zeigen klar, „dass das Suizidrisiko einer Person geringer ist, wenn diese in einer Beziehung lebt. Die vorliegende Studie legt allerdings nahe, dass dabei auch entscheidend ist, inwieweit man zufrieden mit der Beziehung ist“, erklärt Studienautor Benedikt Till von der MedUni Wien.

Die Befunde demonstrierten auch, dass je mehr Probleme es in der Beziehung gab (‚ungelöste Konflikte‘), desto stärker ausgeprägt waren Depression und Hoffnungslosigkeit, und die Manifestation von Suizidgedanken.

Beziehungsprobleme bzw. ‚Konflikte, über die nicht gesprochen wurde‘, und die zu den psychischen Problemen beitrugen, waren (nach Häufigkeit):

  • Temperament des Beziehungspartners (19,9 %),
  • (mangelnde bzw. Art der) Kommunikation (17,4 %),
  • persönliche (schlechte) Gewohnheiten (17,3 %),
  • Sexualität (16,0 %) und
  • Haushaltspflichten (15,5 %).

© PSYLEX.de – Quellenangabe: MedUni Wien, Universität Wien, Crisis – DOI: 10.1027/0227-5910/a000407; Sept. 2016

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