Suizidanfälligkeit zum Teil genetisch bedingt

Suizidanfälligkeit – wie auch Depressionsrisiko – zum Teil genetisch bedingt?

21.01.2019 Eine im Fachblatt Translational Psychiatry veröffentlichte Studie hat mehrere genetische Varianten entdeckt, die in Verbindung mit der Suizidalität stehen.

Außerdem standen einige Gen-Varianten mit schweren depressiven Störungen im Zusammenhang, schreiben die Wissenschaftler.

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Suizid in einigen Familien häufiger vorzukommen scheint, aber es gab nur wenige Bemühungen, nach evtl. beteiligten Genen zu suchen, die ein erhöhtes Risiko mit sich bringen könnten.

Teilnehmer mit einem Suizidversuch

depressive frau
Bild: George Hodan

Daniel F. Levey vom psychiatrischen Fachbereich der Yale University School of Medicine, New Haven und Kollegen wollten genetische Varianten finden, die das Risiko für Suizidversuche beeinflussen. Sie führten eine genomweite Assoziationsstudie mit fast 2.500 europäischen US-Amerikanern und mehr als 3.800 afrikanischen US-Amerikanern durch.

Sie schlossen diejenigen aus, die nur Suizidgedanken hatten, und ordneten die Teilnehmer stattdessen nach der Schwere ihrer Selbstmordversuche ein – wie z.B. nach denjenigen, die medizinische Hilfe benötigten.

Mehrere Genvarianten

  • Sie fanden eine Variante eines Gens, das an der Energieerzeugung beteiligt ist und mit der Schwere der Suizidalität bei europäischen US-Amerikanern in Verbindung gebracht werden konnte.
  • Drei Varianten bei Afroamerikanern waren mit einem erhöhten Selbstmordrisiko verbunden – eine, die den zirkadianen Rhythmus beeinflusst, eine weitere, die am Abbau des Proteins Tyrosin beteiligt ist, ein Vorläufer des Dopamin-Neurotransmitters, und eine dritte, die eine unbekannte Funktion hat.

Genetische Verbindung mit Depressivität

Sie verglichen diese Ergebnisse dann mit ähnlich großen Analysen von Personen, die an einer schweren depressiven Störung leiden.

Aus dem Vergleich der Suiziddaten mit früheren Depressionsdaten konnten die Forscher eine signifikante genetische Überschneidung zwischen Selbstmord und Depression feststellen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Translational Psychiatry (2019). DOI: 10.1038/s41398-018-0340-2

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