Krankenhaus und Suizid

Eine Einweisung ins Krankenhaus aufgrund einer körperlichen Krankheit, erhöht das Risiko für Selbstmord um mehr als das Doppelte; wobei etwa ein Viertel der Suizide physischen Krankheiten zuschreibbar sind, laut einer Studie, die online am 9. Juli in der Zeitschrift Journal of Internal Medicine herausgegeben wurde.

Krankenhaus-Einweisungen erhöhen Risiko für Suizid

Ping Qin, M.D., Ph.D. von der Universität in Aarhus in Dänemark und Kollegen führten eine Fallkontrollstudie mit Hilfe von Daten von 27.262 Selbstmordfällen in Dänemark und 468.007 passenden Kontrollsubjekten durch, um zu beurteilen, ob das Risiko für Selbstmord mit der Einweisung ins Krankenhaus aufgrund Krankheiten oder einer bestimmten Krankheit oder Komorbiditäten verbunden werden kann.

Aufgrund körperlicher Krankheiten

Die Forscher stellten fest, dass Einweisungen ins Krankenhaus aufgrund körperlicher Krankheiten bei 63,5 Prozent der Fälle mit Suizid verbunden war, im Vergleich zu 44,5 Prozent bei den Kontrollobjekten.

Körperliche Krankheiten waren verbunden mit einem mehr als doppelt so hohen Risiko für einen sich anschließenden Selbstmord, besonders bei Frauen.

Das Risiko für Suizid war höher für jene, die häufiger und/oder vor kurzem ins Krankhaus eingewiesen wurden und für jene, bei denen mehr als ein Organ oder System betroffen war.

Insgesamt waren physische Krankheiten zu 24,4 Prozent am Suizid-Risiko beteiligt, 21,0 % bei den Männern und 32,3 Prozent bei den Frauen.

Suizidprophylaxe

„Die Ergebnisse dieser Studie zeigen die Notwendigkeit, Suizid-Prophylaxe sowohl in der Krankenhausbehandlung, als auch in der allgemeinen medizinischen Fürsorge zu integrieren,“ schreiben die Autoren.

„Aufgrund einer körperlichen Krankheit ins Krankenhaus eingewiesene Patienten sollten sich nicht nur klarmachen, dass sie ein hohes Risiko für Selbstmord haben, sie sollten auch häufigen Kontakt mit ihren praktischen Ärzten nach der Krankenhausentlassung pflegen.

Dieses ergibt Möglichkeiten, das Risiko zu analysieren als auch für die Prävention.“

Quelle: Psychiatric Services. Juli 2012

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