Fakten zur Selbsttötung in Altenpflegeheimen
01.04.2018 Eine weltweit erste Studie zum Selbstmord in Altenpflegeheimen unter australischen Pflegeheimbewohnern hat ergeben, dass sich 141 Menschen – während sie sich in Pflege befanden – über einen Zeitraum von 13 Jahren umgebracht haben.
Die Studie ergab, dass die ersten 12 Monate nach der Aufnahme in ein Altenpflegeheim ein besonders hohes Suizidrisiko mit sich bringen.
Bild: Gerd Altmann
Briony Jain von der Monash Universität und Kollegen untersuchten die Aufzeichnungen zu den Verstorbenen, die für die Ermittlungen der Gerichtsmediziner über ihren Tod erstellt wurden, und erfassten die Daten über den Gesundheitszustand, die persönlichen Umstände und die Pflegegeschichte der Personen.
Ziel der Studie war es, Häufigkeit und Art des Selbstmords unter den Bewohnern von Pflegeheimen in Australien zu beschreiben, insbesondere die individuellen und organisatorischen Faktoren im Zusammenhang mit der Selbsttötung in dieser Bevölkerungsgruppe zu untersuchen und die medizinisch-rechtliche Untersuchung solcher Todesfälle zu beschreiben.
Häufigste Selbsttötungsmethoden
Die Studie ergab, dass die Bewohner am häufigsten gestorben sind durch:
- Erhängen (31,9%)
- Stürze aus der Höhe (17%)
- oder Asphyxie (Atemdepression bis -stillstand) durch Plastiktüte (14,2%).
Geschlecht; psychische Erkrankungen
Die Mehrheit der Altenheim-Bewohner, die durch Suizid starben, waren männlich (68,8%) und hatten eine diagnostizierte psychische Erkrankung (75,8%), am häufigsten waren Depressionen (66,0%).
Wichtige Lebensstressoren, die zum Selbstmord beitragen, wurden von den Forschern auf der Grundlage primärer und sekundärer Informationsquellen in den Aufzeichnungen der Gerichtsmediziner ermittelt.
Lebensstressoren
Die Studie ergab, dass die häufigsten Faktoren waren:
- Verschlechterung der Gesundheit (79,4%);
- Isolation und Einsamkeit (42,6%) und
- eine fehlende Anpassung an das Leben in Pflegeheimen (29,8%).
Zeitliche Auftretenshäufigkeiten
Die Studie ergab auch, dass Suizide in Pflegeheimen:
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- Montags doppelt so häufig vorkommen wie an einem Sonntag;
- im Sommer häufiger sind als in anderen Jahreszeiten.
- in der Urlaubszeit dreimal häufiger auftreten.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Monash Universität
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