14.10.2013 Die Anzahl der Selbstmorde auf japanischen Bahngleisen steigt nach mehreren Tagen schlechten Wetters an laut einer Studie, die die Bahnbetreiber auffordert, Licht zur Prävention einzusetzen.
Untersuchung von Schienensuiziden
Das Forscherteam um Hiroshi Kadotani von der Shiga University of Medical Science versuchte die Gründe für diese Todesfälle herauszufinden, und überprüfte 971 Suizid- bzw. Suizidversuchsfälle zwischen 2002 und 2006 in den Metropolen Tokio, Kanagawa und Osaka in Japan.
Sie verglichen sie mit den Wetterdaten und stellten fest, dass ein hoher Anteil der Vorfälle nach drei bis sieben ‚Schlechtwettertagen‘ (mit reduziertem Sonnenlicht: bedeckter Himmel bis regnerisch) auftraten.
Auswirkung schlechten Wetters
Das Wetter am Tag des Selbstmords hatte keine bedeutsame Auswirkung, sagte die Studie.
Doch beobachteten wir, dass es nach mehreren Tagen schlechten Wetters zu einem Anstieg der Schienensuizide kam, schreiben die Forscher.
Japan hat eine der höchsten Selbstmordraten der Industriestaaten. Letztes Jahr fiel die Zahl der Suizide erstmals unter 30.000.
Blaues oder weißes Licht an Bahnhöfen
Die Wissenschaftler sagen, dass die Bahnunternehmen als Suizidprävention verstärkt blaues oder weißes Licht an Bahnhöfen einsetzen sollen.
Frühere Studien haben gezeigt, dass blaues Licht auf Zugbahnsteigen die Anzahl der Selbstmorde an japanischen Bahnhöfen gesenkt hat, obwohl der genaue psychologische Mechanismus dafür unklar ist.
Leichte Exposition (blaues Licht oder helles weißes Licht) in Zügen kann helfen, Bahnsuizide zu verhindern, besonders wenn es mehrere aufeinander folgende Tage ohne Sonnenlicht gab, besagen die Forschungsbefunde.
Quelle: Shiga University of Medical Science, Okt. 2013
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