Studie untersuchte die Wirksamkeit der Anonymen Alkoholikern im Vergleich zu anderen Behandlungen
12.03.2020 Programme der Anonymen Alkoholiker (AA) und andere Zwölf-Schritt-Interventionen (TSF) könnten effektiver als andere etablierte Behandlungen sein, die Abstinenz bei Erwachsenen mit Alkoholabhängigkeit zu erhöhen laut einer in Cochrane Library veröffentlichten Forschungsarbeit.
John F. Kelly vom Center for Addiction Medicine am Massachusetts General Hospital in Boston und Kollegen untersuchten, ob Anonyme Alkoholiker und TSF-Interventionen bei Erwachsenen mit Alkoholismus bedeutsame Erfolge erzielen. Es wurden Daten aus 27 Studien mit 10.565 Teilnehmern ausgewertet.
AA/TSF wurden mit psychologischen klinischen Behandlungen verglichen, einschließlich Therapien zur Motivationssteigerung und kognitiver Verhaltenstherapie.
Kontinuierliche Alkoholabstinenz
Die Forscher stellten fest, dass manualisiert durchgeführte AA/TSF-Behandlungen die Raten kontinuierlicher Alkoholabstinenz nach 12 Monaten im Vergleich zu anderen klinischen Interventionen leicht verbesserten (Risikoverhältnis 1,21); auch nach 24 und 36 Monaten blieb dieser Effekt beständig.
Abstinenztage
Anonyme Alkoholiker/TSF wurden wie die anderen klinischen Behandlungen
- nach 12 Monaten hinsichtlich des Prozentsatzes der Abstinenztage ausgewertet (mittlerer Unterschied 3,03);
- nach 24 Monaten (mittlerer Unterschied 12,91) und
- 36 Monaten (mittlerer Unterschied 6,64) waren die Resultate besser.
Nicht-manualisierte AA/TSF schienen nach drei bis neun Monaten Nachbeobachtung ebenso wie andere klinische Interventionen hinsichtlich des Anteils der vollständig abstinenten Teilnehmer wirksam zu sein.
Anonyme Alkoholiker und andere Zwölf-Schritte-Interventionen können wahrscheinlich zu erheblichen Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führen und gleichzeitig die Alkoholabstinenz verbessern, schließen die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Cochrane Library – https://doi.org/10.1002/14651858.CD012880.pub2