Cannabisabhängigkeit und die psychische Gesundheit

Cannabisabhängigkeit und die psychische Gesundheit

Studie findet Zusammenhang zwischen vorheriger Cannabisabhängigkeit und vielen negativen Folgen für die psychische Gesundheit

25.04.2020 Eine in Advances in Preventive Medicine veröffentlichte Studie hat festgestellt, dass Personen mit einer Cannabisabhängigkeit in der Vorgeschichte viel seltener eine gute psychische Gesundheit aufweisen und viel wahrscheinlicher an irgendeiner Form von psychischer Erkrankung oder Substanzabhängigkeit leiden als Menschen, die zuvor nicht von Cannabis abhängig waren.

Ist eine Erholung von der Cannabisabhängigkeit möglich?

Ist eine Erholung von der Cannabisabhängigkeit möglich? Die Studie untersuchte Faktoren, die die Genesung bei einer nationalen Stichprobe von Kanadiern mit einer Cannabisabhängigkeit in der Vorgeschichte fördern oder behindern.

Die Studie verglich 336 Kanadier mit einer vorherigen Cannabissucht mit 20.441 Kanadiern, die noch nie von der Droge abhängig gewesen waren.

Mehr als ein Viertel (28%) der Personen mit einer vorherigen Cannabisabhängigkeit war weiterhin von Cannabis abhängig, während fast die Hälfte (47%) an irgendeiner Form von psychischer Erkrankung oder Drogenabhängigkeit litt, verglichen mit nur 8% der Personen ohne eine Cannabisabhängigkeit in der Vorgeschichte.

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Insgesamt zeigten 74% der Personen ohne vorherige Cannabisabhängigkeit eine ausgezeichnete psychische Gesundheit, während dies bei den Personen mit einer Vorgeschichte von Cannabissucht nur 43% waren.

Soziale Unterstützung

Soziale Unterstützung war stark mit Cannabisabstinenz und dem Erreichen einer ausgezeichneten psychischen Gesundheit verbunden, schreiben die Studienautoren um Esme Fuller-Thomson von der University of Toronto.

Es ist wichtig, Wege zu prüfen, wie die soziale Integration und soziale Unterstützung von Klienten, die sich von der Cannabisabhängigkeit erholen, am besten erleichtert werden kann, schreiben die Wissenschaftler.

Unterschiede zwischen Frauen und Männern

Darüber hinaus war bei Frauen mit einer Vorgeschichte von Cannabisabhängigkeit die Wahrscheinlichkeit höher als bei Männern, dass sie sich in Remission befanden und eine ausgezeichnete psychische Gesundheit hatten.

Frauen könnten akutere negative körperliche, psychische und soziale Folgen des Substanzkonsums erleben als Männer, was sie dazu motivieren könnte, den Konsum von Marihuana bzw. Cannabis einzustellen, vermuten die Studienautoren.

Frauen könnten den Substanzkonsum auch während der Schwangerschaft oder während der Zeit der Kindererziehung aufgrund von Nebenwirkungen und damit verbundenen Verantwortungs- oder Schuldgefühlen verringern.

Die Studie ergab auch, dass Erwachsene mit jedem weiteren Lebensjahrzehnt eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit hatten, sowohl eine Remission als auch eine ausgezeichnete psychische Gesundheit zu erreichen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Advances in Preventive Medicine – https://doi.org/10.1155/2020/9618398

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