Mit dem Rauchen aufhören verbessert psychische Gesundheit

14.02.2014 Die meisten Therapeuten, die psychische Probleme behandeln, übersehen die Rauchgewohnheiten ihrer Patienten, und nehmen an, dass zuerst Depression, Angst oder ‚harter‘ Drogenmissbrauch angegangen werden sollte. Aber mit dem Rauchen aufzuhören kann die mentale Gesundheit stabilisieren.

Selbstmedikation durch Rauchen nicht nötig

Eine neue Studie der Washington University zeigt, dass Menschen mit Stimmungs- und/oder Alkohol-, Drogenproblemen sicher mit dem Rauchen aufhören und dadurch einen psychischen Nutzen erlangen können.

Mit dem Rauchen aufhören

Eine ‚Selbstmedikation‘ durch das Rauchen während der Behandlung (wie viele Therapeuten glauben) sei nicht nötig, sagt die Studienleiterin Patricia A. Cavazos-Rehg.
Die Forscher analysierten Umfrageergebnisse von 4.800 (täglichen) Rauchern.

Die Befunde

Diejenigen, die eine weitere Sucht (Alkohol, harte Drogen) oder andere psychiatrische Probleme bei der ersten Befragung angaben, litten drei Jahre später mit größerer Wahrscheinlichkeit nicht mehr unter den angegebenen Problemen, wenn sie mit dem Rauchen aufgehört hatten.

Und auch diejenigen, die keine psychischen Erkrankungen bei der ersten Befragung angaben, entwickelten mit größerer Wahrscheinlichkeit keine psychische Erkrankung, wenn sie mit dem Rauchen aufgehört hatten.

Beim 1. Interview litten 40% der täglichen Raucher an Stimmungs-, Angststörungen oder wiesen diese in ihrer Krankheitsgeschichte vor. Außerdem hatten etwa 50% der Raucher Alkoholprobleme und 24% Probleme mit anderen Drogen. Im Vergleich sah es dann hinsichtlich einiger psychischer Probleme so aus:

    • Affektive Störungen (z.B. Depression): 42% derjenigen, die zwischen den beiden Befragungen weiterrauchten, berichteten von Stimmungsstörungen, verglichen mit 29% bei jenen, die nicht mehr rauchten.
    • Alkohol: Nur 18% der Teilnehmer, die mit dem Rauchen aufhörten, zeigten noch Alkoholprobleme, während es bei den Rauchern 28% waren.
  • Harte Drogen: 5% der Exraucher berichteten noch über Drogenprobleme, während es bei den Weiterrauchenden 16% waren.

Cavazos-Rehg sagt, dass Ärzte, Therapeuten und Patienten über diese Zusammenhänge informiert werden müssen.

„Wenn ein Patient sich seinen psychischen Problemen stellen möchte, ist es an der richtigen Zeit, auch mit dem Rauchen aufzuhören.“

Quelle: Washington University, Cavazos-Rehg PA, Breslau N, Hatsukami D, Krauss MJ, Spitznagel EL, Grucza RA, Salyer P, Hartz SM, Bierut LJ. Smoking cessation is associated with lower rates of mood/anxiety and alcohol use disorder. Psychological Medicine, Feb. 2014

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