Studie gibt Aufschluss über die psychologischen und metabolischen Mechanismen, die einer veränderten risikoreichen Entscheidungsfindung bei schwerer Adipositas zugrundeliegen
09.07.2024 Eine neue Studie untersuchte, ob ein erheblicher Gewichtsverlust bei Personen mit schwerer Adipositas den metabolischen und psychologischen Zustand normalisiert und das Muster der Entscheidungsfindung verändert.
Beatrix Keweloh vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke und Kollegen untersuchten die Auswirkungen von glykosylierten Hämoglobin (HbA1c) und der Stimmung auf das Risikoverhalten bei Personen mit Fettleibigkeit bei 62 Studienteilnehmern (41 Frauen; BMI: 46,5; Alter: 44,9) vor und nach einer 10-wöchigen Intervention zur Gewichtsabnahme (Diät mit einer täglichen Energiezufuhr von 800 Kilokalorien).
- Die im Journal Clinical Nutrition veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass diese Intervention das Risikoverhalten der Teilnehmer verringerte (der Gewichtsverlust führte zu einer positiven Verhaltensänderung, da die Teilnehmer Risiko-vermeidendere Entscheidungen trafen), was signifikant durch die Veränderung des BMI vorhergesagt wurde.
- Vor der Intervention bestimmte die Stimmung, aber nicht der HbA1c-Wert die Entscheidungen maßgeblich.
- Nach der Gewichtsabnahme bestimmte die Stimmung nicht mehr, sondern der HbA1c-Wert die Entscheidungen signifikant.
„Wir haben gezeigt, dass sich ein Gewichtsverlust positiv auf den Glukosestoffwechsel und auf die Stimmung auswirkt und insbesondere die Funktion des Glukosestoffwechsels als Steuerungssignal wiederhergestellt werden konnte“, fasst Keweloh zusammen.
Laut den Autoren geben die Ergebnisse Aufschluss über die psychologischen und metabolischen Mechanismen, die einer veränderten risikoreichen Entscheidungsfindung bei schwerer Adipositas zugrundeliegen, und können zur Entwicklung von Strategien im Rahmen von Maßnahmen zur Gewichtsreduktion beitragen.
© Psylex.de – Quellenangabe: Journal Clinical Nutrition – DOI:https://doi.org/10.1016/j.clnu.2024.04.002