ADHS: Welche Faktoren den Diagnosezeitpunkt beeinflussen

Studie untersuchte, ob IQ, Geschlecht, Symptomatik, internalisierende und externalisierende Symptome, soziodemografische Faktoren den Zeitpunkt der ADHS-Diagnose beeinflussen

ADHS: Welche Faktoren den Diagnosezeitpunkt beeinflussen

19.07.2024 Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie Frauen und Personen mit hohem Intelligenzquotienten, ein Risiko für eine späte ADHS-Diagnose und anschließende Behandlung darstellen.

IQ, Geschlecht, internalisierende und externalisierende Symptome sowie soziodemografische Faktoren beeinflussen das Alter der Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern. Dies geht aus einer im British Journal of Clinical Psychology veröffentlichten Studie hervor.

Carolynn Hare von der University of Western Ontario in London, Kanada, und Kollegen untersuchten, wie das Geschlecht und die kognitiven Fähigkeiten des Kindes mit dem Alter der ADHS-Diagnose zusammenhängen und ob die Symptomatik (aktuelle internalisierende und externalisierende Symptome) und demographische Faktoren mit dem Zeitpunkt der Diagnose verbunden sind. Die Analyse umfasste 1.380 Kinder mit ADHS.

Die Forscher fanden heraus, dass ein höherer IQ mit einem späteren Zeitpunkt der Diagnose zusammenhing. Eine frühere Diagnose wurde mit einer höheren Anzahl hyperaktiv-impulsiver Symptome und externalisierender Symptome in Verbindung gebracht. Bei Mädchen hingen internalisierende Symptome tendenziell mit einem späteren Zeitpunkt der Diagnose zusammen. Ein späterer Zeitpunkt der Diagnose wurde mit einem höheren sozioökonomischen Status und einer nicht-weißen mütterlichen Ethnizität in Verbindung gebracht.

Diese Studie liefert Hinweise darauf, dass individuelle Unterschiede wie kognitive Fähigkeiten, Geschlecht, ADHS-Symptome sowie internalisierende und externalisierende Symptome mit dem Zeitpunkt der ADHS-Diagnose zusammenhängen können. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass demografische Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit und sozioökonomischer Status mit dem Zeitpunkt der ADHS-Diagnose zusammenhängen können, schreiben die Autoren. „Kliniker sollten auf diese individuellen Unterschiede und demografischen Faktoren achten und sie bei der Diagnosestellung berücksichtigen. Andererseits können diese Faktoren die Betroffenen davon abhalten, eine Diagnose zu stellen.“

© Psylex.de – Quellenangabe: British Journal of Clinical Psychology – doi/10.1111/bjc.12485

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