Asperger-Syndrom

Psychische Störungen – Entwicklungsstörungen

Definition

Definition: Das Asperger-Syndrom wird definiert als eine Entwicklungsstörung bzw. als eine Autismus-Spektrum-Störung, mit den Symptomen: Probleme bei sozialer Kommunikation und Interaktion, verminderte oder stereotype Interessen und Aktivitäten, verminderte Fähigkeit nichtsprachlich zu kommunizieren.

Im ICD-10 wird das Asperger-Syndrom mit F84.5 kodiert; im DSM-IV müssen folgende Kriterien erfüllt (bzw. Symptome sichtbar) sein:

  • Qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion.
  • Beschränkte repetitive und stereotype Verhaltens-, Interessen- und Aktivitätenmuster.
  • Das Asperger-Syndrom verursacht eine klinisch signifikante Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Bereichen.
  • Keine klinisch bedeutsame allgemeine Sprachverzögerung oder Verzögerung der Entwicklung der Kognition, der praktischen Fähigkeiten (self-help skills) und des Anpassungsverhaltens (außer soziale Interaktion), sowie – in der Kindheit – Neugier auf die Umgebung.
  • Asperger erfüllt nicht die Kriterien einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung oder von Schizophrenie.

Diagnose

Die Diagnose AS könnte aber bald verschwinden, denn im zukünftigen DSM-5 könnte es nur noch als Störung im autistischen Umfeld erscheinen.

Manche sagen von diesem Syndrom, es könnte eine ‚erfundene psychische Störung‘ oder Modekrankheit bzw. Modediagnose sein; es gäbe keine handfesten Kriterien und die Diagnose hänge stark vom untersuchenden Arzt ab.

Symptome

Zeichen erkennen

Das Asperger-Syndrom ist eine Autismus-Spektrum-Störung, ein übergeordneter Begriff für eine Anzahl von verwandten Konditionen charakterisiert durch Probleme mit der Kommunikation und Sprache und mit sich wiederholenden Gedanken und Äußerungen.

Das U.S. National Institute of Child Health and Human Development sagt, dass man annimmt: Asperger sei die leichteste dieser Konditionen. Symptome können beinhalten:

Die Anzeichen

  • Sehr wörtlich beim Sprechen und Verstehen sein.
  • Schwierigkeiten beim Erkennen und Interpretieren der Körpersprache.
  • Wiederholen oder Besessen sein von Ritualen und Routinen.
  • Probleme der motorischen Fähigkeiten einschließlich Ungeschicklichkeit oder Mangel an Koordinierung.
  • Schwierigkeit mit sozialer Kompetenz, besonders mit anderen zu kommunizieren.
  • Empfindlichkeit für Geräusche, Licht, Texturen und Geschmack.

Behandlung und Therapie

Es gibt keine einzelne und / oder beste Behandlung für alle Kinder mit AS. Die meisten Experten meinen, dass je früher die Behandlung begonnen wird, desto besser.

Programme für Kinder mit AS lehren Fertigkeiten durch das Aufbauen auf einer Serie einfacher Schritte mit Hilfe von hoch strukturierten Aktivitäten. Wichtige Aufgaben oder Punkte werden im Laufe der Zeit wiederholt, um bestimmte Verhaltensweisen zu verstärken.

Punkte / Möglichkeiten können sein:

  • Kognitive Verhaltenstherapie oder Gesprächstherapie, um Kindern zu helfen, ihre Emotionen, sich wiederholendes Verhalten und fixe Ideen zu kontrollieren
  • Training der Eltern, um Techniken zu lehren, die zu Hause verwendet werden können
  • Physiologische oder Beschäftigungstherapie, die bei motorischen Fähigkeiten und sensorischen Problemen helfen kann
  • Soziales Kompetenz-Training, oft in einer Gruppe gelehrt
  • Sprech- und Sprachtherapie, die bei der Fähigkeit der normalen Konversation hilfreich sind

Medikamentöse Behandlung

Es gibt keine Medikamente, die Asperger Syndrom heilen oder nennenswert lindern können. Allenfalls können mit verschiedenen Medikamenten Symptome bzw. Eigenschaften unterdrückt bzw. gehemmt werden. Man muss sich klar sein, dass die Symptome wieder auftreten, sobald die Medikamente abgesetzt werden. Man sollte sich vorher auch die Nebenwirkungen anschauen.
Quelle: U.S. National Institute of Child Health and Human Development, Juni 2011

Beiträge zu “Asperger-Syndrom”

  1. Meine Tochter Asperger-Diagnose hat sich mit 27 Jahren das Leben genommen. Durch Schienentod. 3 Wochen zuvor lies sie sich in Köln, ihrer Traumstadt von einer Obdachlosen Heroin spritzen. Und überlebte nur knapp. Sie erklärte allen Beteiligten Ärzten und auch mir, dass sie dies nur mal ausprobieren wollte. Wir glaubten es ihr. Das erste was sie zu mir sagte war Mama du wärst doch froh gewesen wenn ich gestorben wäre. Ich antworte wie kannst du nur so etwas sagen und ich war wütend auf sie. Sie sagte noch zu ihrer kleinen Schwester. Das musst du auch mal ausprobieren. 1 Jahr zuvor hatte sie sich in Köln ebenfalls auf die Gleise gelegt und wurde von Passanten weg getragen. Ich habe einen langen Leidensweg mit ihr hinter mir. Trotzdem liebe ich meine Tochter noch immer.

    Mein Schmerz ist unerträglich. Ich hätte lieber bis an mein Lebensende weiter gelitten und um das Leben meiner Tochter gebangt, als jetzt in ihr Grab zu blicken. Meine kleine Tochter hält mich am Leben. Der Schmerz ist grenzenlos. Ja es ist scheinbar so,dass diese Menschen mit Autismus nicht wissen , welches Leid sie der Mutter zufügen. Ein Leben lang. Es gibt nichts Schlimmeres als seinem Kind ins Grab zu blicken. Aber ich muss es nun akzeptieren und damit leben lernen. Ich kann nur jedem Asperger / Autisten raten es nicht zu tun. Denn auch nach dem Tod ist das Leben nicht beendet. Der Mensch der sich das Leben nimmt wird in einer Zwischenwelt weiter leben müssen bis er seinen natürlichen Todeszeitpunkt hier auf Erden erreicht. Erst dann darf er gehen.

    In diesem Zwischenstadium zu verharren ist weitaus schlimmer als das Weitereben auf der Erde. Das noch immer eine Hoffnung birgt. In der nächsten Inkarnation muss der Selbstmörder seine Tat verantworten. Es wäre für Euch alle die ihr an Selbstmord denkt wichtig auch diesen Aspekt in Betracht zu ziehen. Denn ihr habt Euch dieses Leben gewählt, um bestimmte Erfahrungen machen zu können. Damit Euere Seele reift. Auch wenn Euch das Weiterleben unerträglich erscheint dürft ihr durch eueren Selbstmord nicht noch mehr Karma auf Euch laden. Denn nur hier und jetzt hat jeder von Euch die Chane in die Liebe zu kommen und dadurch Heilung zu erfahren. Ich weiss nicht ob meine Tochter jemals wusste wie sehr ich sie geliebt habe und wie sehr ich sie nun vermisse. Bevor sie sich umgebracht hat umarmte sie mich 3 mal und sagte 3 mal dass sie mich liebt. Das war für mich der Höhepunkt meines Lebens mit ihr.

    Weil ich da das erste Mal so viel Liebe von ihr gespürt habe. Und am nächsten Tag war sie tot. Und ich durfte sie nicht mehr sehen, da der Sarg zugenagelt war. Dieser Abschied war brutal. Warum hat sie mich nicht angerufen. Und mit mir über ihre Nöte gesprochen. Ich hätte mich noch gern verabschiedet und die Frage nach dem Warum ? Bleibt ewig in meine Seele eingebrannt. Ich schreibe an Euch alle die ihr das vor habt im Namen aller Mütter die ihre Kinder geboren haben und lieben. Tut dies bitte nicht. Tut es euerer Mutter und euerem Vater nicht an. Nicht eueren Geschwistern. Ihr wisst nicht, wie sehr wir auch Euch lieben, egal wie krank ihr seid. Denkt an den Schmerz den ihr eueren Angehörigen zufügt. Er ist um ein vielfaches höher als das was ihr z.B. wegen Asperger erleiden müsst.

  2. Asperger Autismus ist eine Krankheit die wie zb Epilepsie nervengebunden ist und somit nichts mit der Psyche zu tun hat.Borderliner oder Menschen mit Depressionen haben ein psychisches Problem. Aus dem Grund würde ein (NORMALER)PSYCHOLOGE einem Asperger Autisten weinig helfen. Seine bzw Ihre probleme liegen nicht an eine zb schweren Kindheit.Diese Menschen werden auch oft für DUMM gehalten haben aber aufgrund ihrer höheren Auffassungsgabe in gewissen Bereichen 10 mal mehr auf dem Kasten als wir OTTONORMALEN.Leider werden diese Ausnahmetallente oftmals zu spät gesehen.Beispiel FILM: Forest Gump.jemand mit zb Depressionen kann leichter an sich arbeiten,oftmals auch nur mit Hilfe aber…..die Diagnose Depressionen wird häufig gestellt weil man von aussen nichts sieht wie zb ein gebrochener Arm, Grippe usw. Genau so leicht ist sie wieder vom Arzt zu nehmen. Traurig aber leider wahr das viele Leute heute zum Arzt gehen und gefragt wird „Was brauchen sie denn?“

  3. Ich habe selber eine Asperger-Diagnose und bestreite weder, dass es eine Modediagnose ist, noch das es keine wäre. Die Diskussion haben wir auch in anderen med. Bereichen und sie nützt den Patienten nichts.

    Sie nützt vor allem niemanden etwas, weil die Diagnose oft nicht hilfreich ist, manchmal ist sie sogar schädlich. Oft wird die Diagnose bagatellisiert, was soviel bedeutet, wie dass die Gesellschaft sie nicht anerkennt. Man muss sich ständig Sprüche anhören, wie das man nichts sehen würde. Dies rechtfertigt aber nicht, dass ein Betroffener nicht betroffen wäre, weil man z.B. Diabetes auch niemanden ansieht.

    Auch bei Behörden ist das oft nicht anders. Die Diagnose wird einfach als nichtig abgetan und am Ende hat man sogar noch Ärger deshalb, weil sie im Berufsleben dazu führen kann, dass man gekündigt wird oder nicht eingestellt wird. Das hat dann wieder finanzielle Probleme zur folge und daraus resultiert ein Dominoeffekt.
    Ebenso ist die Diagnose familiär oft auch nicht hilfreich, weil man dann der „Sündenbock“ für alles ist, was anderen an einem nicht passt oder wenn es Streitigkeiten gibt. Dann wird die Diagnose schnell ausgenutzt, um einem die Schuld für alles zu geben.

    Das schlimmste ist jedoch die Vererbungstheorie, wodurch vor allem Frauen mit Asperger Schuldgefühle bekommen und ihnen auch die Schuld manchmal gegeben wird ein solches Kind überhaupt gebärt zu haben.
    Ärgerlich ist es besonders hierbei, dass hier Asperger wirkich zur Modediagnose wird, weil das Kind sogleich eine Diagnose bekommt, sobald es irgendwelche Verhaltensweisen zu tage legt, die anderen Personen missfallen. Diese Verhaltensweisen müssen nicht mal auf Asperger zutreffen, es reicht einfach, wenn die Eltern eine Diagnose haben. Dann wird einfach ein Erbgang assoziiert, wenn das Kind nur nicht still sitzen kann oder will.

    Diese Entwicklung ist mehr als kritisch zu betrachten und erinnert an das 3. Reich, wo man geistig behinderte Personen oder vermeintlich geistig behinderte Personen sterilisiert hat, damit sie ihre Gene nicht weitergeben können, obwohl eine Vererbung nicht stattfinden muss oder der Phänotyp nicht zum Ausdruck kommen muss.

  4. Habe selber das Asperger Syndrom und habe bereits einen Suizidversuch hinter mir. Der Nächste folgt bald.

    Was ich persönlich einen wichtigen Unterschied zu der neurotypischen Bevölkerung finde ist, dass sich Autisten eher fremd in der Gesellschaft fühlen. Asperger Autisten können zwar Freundschaften haben und mit diesen über ihre Probleme sprechen. Doch schlussendlich fühlen wir uns nicht verstanden, da Autisten anders denken als ihre neurotypischen Kollegen.

    Was ich ausserdem aus den Gesprächen mitgenommen habe ist, dass wir eine andere Sicht auf das „fehlen“ der suizidalen Person in dem Leben deren Bekannten, Verwandten, Freunde usw. hat. Anscheinend fehlt uns die Einsicht, dass andere Menschen traurig sein werden, wenn wir nicht mehr da sind. Ich denke, dass viele neurotypischen Menschen den Suizid aus Rücksicht vor seinen Bekannten unterlassen.

  5. @Galaktika
    Zitieren Sie vollständig: Da steht ‚könnte‘ vor ‚erfundene Krankheit / Modediagnose‘. Diese Krankheit ist eben eine Sache der Definition!

    ‚Wissenschaftlich bewiesen‘ … Falsch! Wissen Sie nicht, dass man in diesem Bereich nichts ‚beweisen‘ höchstens belegen kann?! Ihre Aussagen sind so falsch oder lückenhaft!

    „dass das Hirn anders arbeitet“ … Das Gehirn arbeitet auch bei Schizophrenen, Borderlinern und anderen psychisch Gestörten anders … und!?

    Diese und ihre weiteren Ausführungen zeigen, dass sie nicht kompetent sind und nur über zusammengelesenes Halbwissen verfügen. Einfach nur veraltete oder neue Infos widergekäut, und rausgesucht, was einem gefällt! Schade nur – aber typisch, dass solche Menschen immer gerne und schnell bei der Hand sind, etwas was sie nicht verstehen oder ihrer Meinung konträr verläuft, als Unsinn oder falsch abzutun! Ihre eigene Meinung zeigt doch nicht die ‚Wahrheit‘ und nichts anderes als Ihre Meinung tun Sie doch nur kund … Sie können gar nicht beurteilen, was falsch und was wahr ist!

  6. Die Formulierung „erfundene Krankheit/Modediagnose“ ist falsch.
    Wahr ist zwar, dass die Zahl der Diagnosen weltweit ansteigt, doch die Ursache dafür ist die zunehmende Bekanntheit der Symptome die das Syndrom ausmachen; Experten sowie Laien sind somit besser informiert und für dies Thema sensibilisiert.
    Wissenschaftlich bewiesen ist inzwischen, dass Autisten + Asperger von Geburt an eine andere Gehirnstruktur als „normale“ Menschen besitzen und somit Daten/Informationen & Umweltreize anders bearbeiten und speichern.
    Die Welt wird verwirrender & viel intensiver erlebt, was zu Rückzug (geistig & körperlich), Überreizung und Erschöpfungszuständen führt. Dies ist die Ursache für alle weiteren Symptome lt. ICD. Dass das Hirn anders arbeitet, ist auch per MRT nachweisbar.

    Somit ist es ausgeschlossen, dass das Asperger Syndrom eine (Zitat Anfang) „‚erfundene psychische Störung‘ oder Modekrankheit bzw. Modediagnose“ (Zitat Ende) sein könnte. Es ist auch keine Krankheit (welche „normale Menschen“ befallen und wieder geheilt werden kann) sondern ein angeborener Zustand, welcher einen bestimmten Persönlichkeitstypus hervorbringt.
    Die andere Art der Informationsverarbeitung hat Stärken und Schwächen und ist nicht besser oder schlechter als die Informationsverarbeitung der restlichen Bevölkerung; viele Menschen mit Asperger Syndrom haben sogar gerade aufgrund dieser einzigartigen Denkweise die Menschheit durch völlig neue Gedankengänge, Entdeckungen und Erfindungen bereichert und entscheidend vorangebracht.
    Eine Diagnose ermöglicht den Betroffenen allerdings Zugang zu Hilfen, welche sie dringend benötigen; diese können je nach Person und in welchem Umfeld sie lebt sehr individuell sein. Der Wegfall der Diagnose würde den Wegfall der Hilfen bedeuten. Habe selbst das Asperger Syndrom, mehrere Familienangehörige und mein Sohn auch und bin durch intensive Recherchen auf diesem Gebiet kompetent.

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


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