Groß angelegte Studie bewertet die kurzfristigen Auswirkungen von selbst angewendeten Achtsamkeitsübungen auf das Stressniveau
08.07.2024 Achtsamkeitspraktiken, die auf alte meditative Traditionen zurückgehen, werden in der modernen Gesellschaft immer beliebter. Frühere Studien haben gezeigt, dass diese Praktiken, die Menschen dazu ermutigen, ihre Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu richten, eine Reihe von Vorzügen haben können, wie z. B. die Verringerung von Stress, die Unterstützung der Emotionsregulation und die Verbesserung der Konzentration.
Forscher der Universität Grenoble Alpes, der Universität Swansea und anderer Institute auf der ganzen Welt führten eine groß angelegte Studie durch, um die Auswirkungen von Achtsamkeitspraktiken auf das Stressniveau weiter zu untersuchen. Ihre in Nature Human Behaviour veröffentlichten Ergebnisse deuten darauf hin, dass Achtsamkeitsübungen kurzfristig zur Verringerung des selbstberichteten Stresses beitragen könnten.
Die Studie
Die groß angelegte Studie erstreckte sich über 37 Standorte, an denen 61 Forscher an verschiedenen Instituten in den USA, dem Vereinigten Königreich, Europa und Australien beteiligt waren. Insgesamt nahmen 2.239 Personen an der Studie teil.
Da die Studie auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie durchgeführt wurde, absolvierten die Teilnehmer die Achtsamkeitsübungen online. Die Forscher bewerteten vier der bekanntesten Achtsamkeitsübungen: achtsames Atmen, Körperscan, achtsames Gehen und Meditation der liebenden Güte.
Die Studienteilnehmer sollten vor und nach den Achtsamkeitsübungen über einen Link einen Fragebogen zu ihrem Stressniveau ausfüllen. Ihre Antworten wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen, die sich stattdessen zufällig ausgewählte Geschichten von gleicher Dauer wie die Übungen angehört hatte.
15 Minuten Achtsamkeitsmeditation
„Jeder Teilnehmer nahm zu Hause an einer 15-minütigen Achtsamkeitsmeditation teil, die zuvor von Christoph Spiessens, einem zertifizierten Ausbilder, aufgezeichnet wurde“, so Studienautor Alessandro Sparacio. „Dieser Ansatz stellte sicher, dass die Teilnehmer Achtsamkeit in einer vertrauten und angenehmen Umgebung üben konnten, was besonders während der Pandemie wichtig war, als es darum ging, Stress zu minimieren.“
Die von Sparacio und seinen Kollegen durchgeführte groß angelegte Studie untersuchte speziell die kurzfristigen Auswirkungen der Achtsamkeitsübungen auf das Stressniveau, da die Teilnehmer unmittelbar nach der Übung ihr Feedback gaben. Das Team fand heraus, dass die Übungen das subjektive Stressniveau deutlich verringerten, wobei die meisten Teilnehmer angaben, sich nach Abschluss der Übungen weniger gestresst zu fühlen.
Insgesamt deuten die Ergebnisse dieser multinationalen Forschungskooperation darauf hin, dass alle selbst durchgeführte Achtsamkeitsübungen dazu beitragen können, das Stressniveau kurzfristig zu senken. Angesichts der großen Stichprobengröße und der Bemühungen des Teams, frühere Einschränkungen zu überwinden, könnte dies das Vertrauen in einige der kurzfristigen Vorteile dieser Übungen stärken.
© Psylex.de – Quellenangabe: Nature Human Behaviour (2024). DOI: 10.1038/s41562-024-01907-7