Bleiben Psychopathen mit zunehmendem Alter weiterhin bösartig?

Psychopathie bei älteren Menschen: Berichte über Arglist, Täuschung und antisoziales Verhalten in verschiedenen Formen von Beziehungen

Bleiben Psychopathen mit zunehmendem Alter weiterhin bösartig?

17.05.2022 Jeder, der darauf wartet, dass ein Soziopath erwachsen wird oder sich besinnt, sollte aufgeben; Psychopathen / Soziopathen ändern sich nicht laut einer neuen Studie.

Die im International Journal of Offender Therapy and Comparative Criminology veröffentlichte Studie befragte mehr als 1.200 Partner, Familienmitglieder und Freunde von Psychopathen – 93 % gaben an, dass sie mit zunehmendem Alter genauso schlimm waren oder noch schlimmer wurden.

Studie verleiht Opfern Gehör

Mitautor Professor Martin Sellbom vom Fachbereich Psychologie der University of Otago erklärt, dass sich die Studie auf Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung / Psychopathie konzentrierte, die über 50 Jahre alt waren.

“Es gibt die allgemeine Vorstellung, dass Straftäter “ausbrennen” und ihr asoziales Verhalten ändern. Diese Studie zeigt jedoch, dass Menschen mit psychopathischen Zügen über das Alter von 50 Jahren hinaus weitgehend gleich bleiben, und einige werden sogar noch schlimmer, wenn sie älter werden, was Manipulation, Täuschung und Misshandlung angeht”, sagt er.

Die Studie verfolgte einen einzigartigen, opferzentrierten Ansatz.

“Diese Forschung gibt den Opfern von Psychopathie eine Stimme und liefert einen allgemeinen Hinweis auf das Ausmaß, in dem die Opfer betroffen sind. Meistens fokussieren wir uns auf die Personen mit solchen Merkmalen und ihre voreingenommene Perspektive”.

Manipulativ, antisozial, missbräuchlich, gewalttätig

Nach Angaben der Befragten wiesen 935 Personen ein hohes Maß an gestörten Merkmalen auf, die als Anzeichen für antisoziale Persönlichkeitsstörung / Psychopathie gelten. Die Befragten gaben an, dass 99 % manipulativ waren, 94 % zeigten antisoziales Verhalten, 93 % waren emotional missbräuchlich, 89 % waren psychologisch missbräuchlich, 58 % waren finanziell missbräuchlich und 47 % waren gewalttätig.

Viele der Befragten schilderten in Erzählungen, was sie erlebt hatten. Eine Frau schrieb über ihren Ex-Ehemann: “Je älter er wurde, desto ausbeuterischer wurde er. Er hat gelogen, betrogen, benutzt und gestohlen. Je älter er wurde, desto weniger schien es ihm wichtig zu sein, sein Verhalten zu verbergen, und er schien es offen zu genießen, grausam zu sein.”

Eine andere Teilnehmerin schrieb über ihre Mutter: “Es hat sich nie etwas geändert. Sie nutzt aus, lügt, kriegt Wutanfälle, tobt, lässt sich gehen, schmollt, diffamiert, droht und würde immer noch körperlich gewalttätig sein, wenn sie die körperliche Kraft dazu hätte.

“Es gibt viele Möglichkeiten, wie Menschen zu Opfern werden können, und viele sind sich der Warnzeichen der Psychopathie nicht bewusst, bevor es zu spät ist. Diese Personen können sehr charmant sein und all die richtigen Dinge sagen, um jemanden anzulocken, aber dann beginnt die Manipulation”, sagt Professor Sellbom.

Finanzielle, körperliche und psychische Schäden durch Psychopathen

Die Befragten berichteten über erheblichen Schaden, der von diesen über 50-Jährigen verursacht wurde: 68 % verloren Geld, 45 % machten Schulden, 26 % wurden körperlich misshandelt oder verletzt, und 27 % wurden in ihrem Leben bedroht.

Psychische Schäden waren sogar noch weiter verbreitet: 88 % der Befragten gaben an, dass sie ängstlich oder depressiv wurden, 76 % sagten, dass der Stress der Beteiligung sie krank machte, 70 % gaben an, dass sie an einer posttraumatischen Belastungsstörung litten und 31 % dachten an Suizid oder versuchten es.

Die Hauptautorin der Studie, Donna Andersen, Gründerin der gemeinnützigen Organisation Lovefraud Education and Recovery: Die Studie zeige, dass Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung oder Psychopathie niemals mit ihrem manipulativen und betrügerischen Verhalten aufhören.

“Jeder, der darauf wartet, dass ein älterer Soziopath bzw. Psychopath erwachsen wird oder sich mäßigt – ganz gleich, ob es sich bei dieser Person um einen Liebespartner, ein Familienmitglied, einen Arbeitskollegen oder einen Freund handelt – sollte aufhören, sein Leben zu vergeuden und fliehen. Er oder sie wird sich nicht ändern.”

© Psylex.de – Quellenangabe: International Journal of Offender Therapy and Comparative Criminology (2022). DOI: 10.1177/0306624X211067089

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