Depressionen stehen in Verbindung mit einem höheren Sterberisiko bei Brustkrebsüberlebenden
27.07.2024 Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Depressionen die Überlebenaussichten von Frauen verringern können, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wurde. Jagdish Khubchandani von der New Mexico State University leitete eine Studie, um die langfristigen Auswirkungen von Depressionen bei Frauen mit Brustkrebs zu untersuchen.
Khubchandani und das Forscherteam analysierten Daten aus der National Health and Nutrition Examination Survey aus den Jahren 2005-2010 und verknüpften diese Gesundheitsdaten mit Sterbedaten der Centers for Disease Control and Prevention.
Die in Brain Sciences veröffentlichte Studie umfasste eine Stichprobe von 4.719 Frauen im Alter von 45 Jahren und älter. Von dieser Gruppe waren 5,1 % an Brustkrebs und 12,7 % an Depressionen erkrankt. Die Frauen wurden 7,6 Jahre lang nachbeobachtet, um die langfristige Überlebenswahrscheinlichkeit zu untersuchen.
Die Forscher fanden heraus, dass im Vergleich zu Frauen ohne Brustkrebs und Depressionen diejenigen, die nur an Brustkrebs oder Depressionen erkrankt waren, ein 1,45- bzw. 1,43-fach höheres Sterberisiko hatten. Bei Frauen, die sowohl an Brustkrebs als auch an Depressionen litten, war das Sterberisiko mehr als dreimal so hoch wie bei Frauen ohne Brustkrebs und Depressionen.
„Diese Kombination lässt das Sterberisiko enorm ansteigen“, sagte Khubchandani. „Wir haben in unserer Studie festgestellt, dass das gleichzeitige Auftreten von Depressionen die Überlebensrate von Frauen mit Brustkrebs weiter verringert. Leider erhalten viele Frauen mit Brustkrebs keine rechtzeitige und qualitativ hochwertige Behandlung für psychische Probleme wie Depressionen.“
Durch den Einsatz ausgefeilter Modelle und Analysen in der Studie berücksichtigten die Forscher soziodemografische, lebensstil- und krankheitsbezogene Maßnahmen, um den Einfluss solcher Faktoren zu eliminieren, als sie die Auswirkungen von Depressionen auf das Überleben von Frauen mit Brustkrebs untersuchten.
Khubchandani sagte, dass bestimmte Merkmale bei Personen, die ein höheres Sterberisiko durch das Zusammentreffen von Depression und Brustkrebs haben, häufig anzutreffen sind. Dazu gehören ein niedrigeres Einkommen und eine geringere Bildung, die Zugehörigkeit zu einer rassischen/ethnischen Minderheit, das Vorliegen anderer chronischer Krankheiten oder ein ungesunder Lebensstil wie Rauchen und Fettleibigkeit. Das Forscherteam empfahl, die vielfältigen körperlichen und psychosozialen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen aus Hochrisikogruppen, die an Brustkrebs erkrankt sind, im Rahmen einer kollaborativen Versorgung zu berücksichtigen.
© Psylex.de – Quellenangabe: Brain Sciences (2024). DOI: 10.3390/brainsci14070732
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