Angststörung und COPD

Generalisierte Angststörung: häufiger bei Lungenerkrankung COPD

05.02.2016 Die Prävalenz einer generalisierten Angststörung (GAS) bei Erwachsenen mit COPD (50 Jahre und älter) im vorangegangenen Jahr ist sehr viel höher als bei Erwachsenen ohne COPD (5,8% vs. 1,7%).

Forscher der Universität Toronto berichten in der Zeitschrift COPD: Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease, dass Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) das dreifache Risiko für eine generalisierte Angststörung haben.

Selbst nach der Berücksichtigung von 18 möglichen Risikofaktoren für GAS, zeigten Personen mit COPD noch eine Erhöhung des Risikos um 70% im Vergleich zu Patienten ohne COPD, sagte Studienautorin Professorin Esme Fuller-Thomson.

Die Studie basierte auf einer repräsentativen Stichprobe von 11.163 Kanadiern, wobei mehr als 700 mit COPD diagnostiziert worden waren.

Elterliche häusliche Gewalt

Die Studie überprüfte Prädiktoren (Vorhersagevariablen) für GAS insbesondere unter den älteren Patienten mit COPD in der Probe. Wichtige Risikofaktoren für GAS bei jenen mit COPD waren: Mangel an sozialer Unterstützung und Exposition gegenüber elterlicher häuslicher Gewalt während der Kindheit der älteren Erwachsenen.

Soziale Isolation

Bei älteren Erwachsenen, die keine vertrauten Personen für wichtige Entscheidungen hatten, erhöhte sich das Risiko um das 7-fache im Vergleich zu Menschen, die jemanden um Rat fragen konnten.

Koautorin Ashley Lacombe-Duncan kommentierte, die Befunde legen ein Screening auf Angststörungen bei Patienten nahe, denen ein starkes soziales Netz fehlt. Möglicherweise sind Personen mit COPD für soziale Isolation anfällig, besonders wenn sie auch funktionelle Beeinträchtigungen erfahren, die die Beweglichkeit einschränken.

Ältere Erwachsene mit COPD, die bei mehr als 10 Anlässen in der Kindheit elterlicher häuslicher Gewalt ausgesetzt waren, hatten ein fünfmal größeres Risiko für generalisierte Angststörungen. Lacombe-Duncan bemerkt, dass „eine chronisch chaotische und gewalttätige häusliche Umgebung die Anfälligkeit für Angst beeinflussen kann.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Toronto, COPD: Journal of Chronic Obstructive Pulmonary Disease; Feb. 2016

Ähnliche Artikel, News

  • Kognitive Verhaltenstherapie hilft, Angstzustände bei COPD-Patienten zu reduzieren.
    zum Artikel

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.