Geburtskomplikationen und Autismus

Komplikationen bei der Geburt erhöhen Risiko für Autismus-Spektrum-Störung

02.02.2017 Kinder, bei denen es zu Komplikationen kurz vor oder während der Geburt gekommen ist, einschließlich Geburtsasphyxie und Präeklampsie, entwickeln mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Autismus-Spektrum-Störung.

Für diese retrospektive Studie untersuchten die Forscher die elektronischen Gesundheitsaufzeichnungen von 594.638 Kindern, die in Kaiser Permanente Krankenhäuser zwischen 1991 und 2009 in Southern California geboren wurden. Während dieser Zeit wurden 6.255 dieser Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert; bei 37 Prozent von ihnen gab es Geburtskomplikationen.

Die Wissenschafter stellten fest, dass Kinder mit Komplikationen während der Geburt ein um 10 Prozent erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Autismus hatten – im Vergleich zu Kindern ohne perinatale Komplikationen.

Das Risiko erhöhte sich auf 22 Prozent, wenn es zu Komplikationen vor dem Geburtsvorgang kam. Die Studie zeigte auch: Wenn es zu Komplikationen sowohl vor als auch während der Geburt kam, dies das Risiko für Autismus auf 44 Prozent erhöhte im Vergleich zu Kindern, die keine perinatalen Komplikationen erlebten.

Geburtsasphyxie und Präeklampsie

Insbesondere Geburtsasphyxie und Präeklampsie erhöhten die Wahrscheinlichkeit für die Kinder mit Autismus diagnostiziert zu werden – auch nach der Berücksichtigung von Störfaktoren wie gestationales Alter bei der Geburt und Alter, Rasse, Bildung der Mutter, sagte Studienautor Darios Getahun im Fachblatt American Journal of Perinatology.

Die frühe Diagnose der Störung ist äußerst wichtig, weil frühe Interventionen für Kinder mit Austismus-Spektrum-Störung (ASS) die Entwicklung außerordentlich günstig beeinflussen können, sagte er.

Weitere perinatale Komplikationen

Laut den Studienergebnissen waren die Geburtskomplikationen, die die stärkste Verbindung mit ASS zeigten: Geburtsasphyxie (Sauerstoffmangel während des Geburtsprozesses) und Präeklampsie, eine Schwangerschaft-Komplikation, die durch einen hohen Blutdruck und Anzeichen für Schäden an anderen Organ-Systemen charakterisiert ist.

Andere perinatale – mit Autismus verbundene – Komplikationen waren:

  • Vorzeitige Trennung der Plazenta von der Gebärmutter,
  • Verschluss / transversale fetale Darstellung,
  • fetale Dystokie / abnorme Größe oder Position und
  • eine prolapsierte / exponierte Nabelschnur.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Kaiser Permanente, American Journal of Perinatology – DOI: 10.1055/s-0036-1597624; Feb. 2017

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