Gelassenheit: bessere Fähigkeit zur Selbstkontrolle

Ein selbstkontrollierter Geist spiegelt sich in einer stabilen mentalen Verarbeitung wider

Gelassenheit: bessere Fähigkeit zur Selbstkontrolle

16.08.2022 Menschen mit einem “ruhigeren Geist” – das heißt, ihre neuronalen Prozesse laufen im Durchschnitt länger und “wirbeln” weniger herum als bei anderen Menschen – haben eine höhere Selbstkontrolle.

Das fanden Dr. Tobias Kleinert, Prof. Dr. Markus Heinrichs und Dr. Bastian Schiller vom Institut für Psychologie der Universität Freiburg zusammen mit Prof. Dr. Kyle Nash und Dr. Josh Leota von der University of Alberta/Kanada sowie Prof. Dr. Thomas König vom Universitätsspital Bern/Schweiz heraus.

Ihre Forschungsergebnisse werden in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht.

Selbstkontrolliertes Verhalten ist wichtig, um langfristige Ziele zu erreichen – zum Beispiel, wenn wir auf kalorienreiches Essen verzichten, um überflüssige Pfunde zu verlieren, erklärt Schiller. Warum fällt dies manchen Menschen leichter als anderen? Beruhen diese individuellen Unterschiede auf einer grundlegend anderen Organisation des Gehirns? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, zeichneten die Freiburger Forscher die elektrische Aktivität im Gehirn von über 50 entspannten, aber wachen Teilnehmern im Labor auf.

Außerdem erfassten die Wissenschaftler die Fähigkeit der Teilnehmer zur Selbstkontrolle auf andere Weise: durch Selbsteinschätzungsberichte, Verhaltensaufgaben und die dabei aufgezeichnete Gehirnaktivität. Die Ergebnisse der Freiburger Studie wurden in einer zweiten Kooperationsstudie an der University of Alberta/Kanada mit mehr als 100 Probanden bestätigt.

Die zeitliche Stabilität der ruhenden Netzwerke (d. h. längere Dauer und weniger Vorkommnisse) stand in einem positiven Zusammenhang mit der selbstberichteten Selbstkontrolle und einem neuronalen Index der hemmenden Kontrolle in Verbindung und war negativ mit risikofreudigem Verhalten assoziiert.

“Auf beiden Seiten des Atlantiks konnten wir einen robusten Zusammenhang zwischen aufgabenunabhängiger neuronaler Verarbeitung und der Fähigkeit zur Selbstkontrolle nachweisen”, erklärt Kleinert.

Schiller sagt: “Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen mit größerer Selbstkontrolle einen ruhigeren Geist haben, der seinerseits weniger ablenkende Reize erzeugt.”

Heinrichs fügt hinzu, dass diese Ergebnisse für ein besseres Verständnis von klinischen Störungen, die mit mangelnder Selbstkontrolle einhergehen, von großer Bedeutung sind.

© Psylex.de – Quellenangabe: Psychological Science (2022). DOI: 10.31234/osf.io/fzg9y

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