Studie untersuchte Wirkung einer Vitamin-D-Supplementierung auf depressive Symptome bei Erwachsenen
13.08.2022 Eine umfassende Metaanalyse deutet darauf hin, dass eine Vitamin-D-Supplementierung (Nahrungsergänzung mit Vitamin D) die depressiven Symptome bei Erwachsenen mit Depressionen lindern kann.
Die von einem internationalen Forscherteam durchgeführte und in Critical Reviews in Food Science and Nutrition veröffentlichte Metaanalyse umfasst Dutzende von Studien aus der ganzen Welt.
Depressive Symptome stellen weltweit eine erhebliche Krankheitslast dar. Die therapeutische Wirksamkeit der derzeitigen Antidepressiva ist oft unzureichend, weshalb man nach weiteren Möglichkeiten zur Linderung der Depressionssymptome sucht, zum Beispiel in der Ernährungsforschung.
Es wird angenommen, dass Vitamin D die Funktionen des zentralen Nervensystems beeinflusst, deren Störungen mit Depressionen in Verbindung gebracht wurden. Darüber hinaus wurde in Querschnittsstudien ein Zusammenhang zwischen depressiven Symptomen und Vitamin-D-Mangel festgestellt. Frühere Metaanalysen zu den Auswirkungen einer Vitamin-D-Ergänzung auf Depressionen waren jedoch nicht schlüssig. In einer Metaanalyse werden die Ergebnisse verschiedener Studien kombiniert und statistisch ausgewertet.
Metaanalyse
Die neue Metaanalyse über den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Supplementierung und Depressionen ist die größte bisher veröffentlichte und umfasst Ergebnisse aus 41 Studien aus der ganzen Welt. In diesen Studien wurde die Wirksamkeit von Vitamin D bei der Linderung depressiver Symptome bei Erwachsenen in randomisierten, placebokontrollierten Studien in verschiedenen Bevölkerungsgruppen untersucht. Die Studien wurden sowohl bei Patienten mit Depressionen als auch in der Allgemeinbevölkerung und bei Menschen mit verschiedenen körperlichen Erkrankungen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Metaanalyse zeigen, dass eine Vitamin-D-Ergänzung bei der Linderung depressiver Symptome bei Menschen mit Depressionen wirksamer ist als ein Placebo.
Bei den verwendeten Vitamin-D-Dosen gab es große Unterschiede, aber in der Regel betrug die Vitamin-D-Ergänzung 50-100 Mikrogramm pro Tag.
„Trotz des großen Umfangs dieser Metaanalyse ist die Beweissicherheit aufgrund der Heterogenität der untersuchten Populationen und des mit einer großen Anzahl von Studien verbundenen Risikos der Verzerrung gering“, sagt Studienautor Tuomas Mikola vom Institut für klinische Medizin der Universität von Ostfinnland.
„Diese Ergebnisse werden neue, hochrangige klinische Studien an Patienten mit Depressionen anregen, um mehr Licht in die mögliche Rolle der Vitamin-D-Supplementierung bei der Behandlung von Depressionen zu bringen“, so Mikola abschließend.
© Psylex.de – Quellenangabe: Critical Reviews in Food Science and Nutrition (2022). DOI: 10.1080/10408398.2022.2096560