Imaginatives Überschreiben kann Menschen helfen, die traumabedingte Stimmen hören
19.09.2023 Eine neue Studie gibt Menschen Hoffnung, die unter traumabedingten Stimmen leiden, und legt nahe, dass die Umschreibung von Bildern (imaginatives Überschreiben) eine vielversprechende zukünftige Behandlungsoption sein könnte.
Posttraumatischer Stress ist bei Menschen, die Stimmen hören (auditive verbale Halluzinationen), weit verbreitet, und viele hören Stimmen, die mit einem vergangenen Psychotrauma zusammenhängen.
Vorläufige Ergebnisse einer neuen in Psychology and Psychotherapy: Theory, Research and Practice veröffentlichten Studie deutet darauf hin, dass Imaginatives Überschreiben bei posttraumatischen Stress (eine Technik, die Bilder und Vorstellungskraft zur Intervention bei traumatischen Erinnerungen einsetzt) bei der Reduzierung von posttraumatischem Stress und Stimmen wirksamer sein könnte als Behandlungen, die auf bestehenden Modellen von PTBS oder positiven Symptomen basieren.
Dr. Georgie Paulik-White von der Murdoch University und der Perth Voices Clinic, und Professor Peter McEvoy (Curtin University) betreuten die Hauptautorin Dr. Laura Strachan (Curtin University), die die Studie durchgeführt hat.
Laut Paulik-White habe die Forschung ergeben, dass die Teilnehmer mit Unterstützung eines Therapeuten ihre Sichtweise auf ihre traumatischen Erlebnisse durch das imaginative Überschreiben verändern konnten.
„Wir untersuchten die Erläuterungen der Stimmenhörer zu den Stimmen und die Erfahrungen mit Veränderungen, während wir uns mit den möglichen aufrechterhaltenden Faktoren befassten“, sagte Paulik-White.
„Wir fanden heraus, dass die Stimmen (kontraproduktive) schützende Funktionen haben, den emotionalen Ausdruck unterstützen und das Selbstwertgefühl und die Bewältigungsmechanismen verbessern können.“
„Sie können die Sichtweise der Teilnehmer auf ihre traumatischen Erfahrungen verändern, ihnen die Freiheit geben, Emotionen zu erleben, und ihre Fähigkeit verbessern, mit ihrer Notlage umzugehen.“
„Die Veränderungsprozesse, die in dieser Forschung aufgedeckt wurden, können klinische Auswirkungen darauf haben, wie wir das imaginative Überschreiben und andere Behandlungen für traumatisierte Stimmenhörer einsetzen. Obwohl das imaginative Überschreiben nicht explizit Bewältigungsstrategien lehrt, wurde festgestellt, dass es Klienten helfen kann, neue Bewältigungsfähigkeiten und -strategien zu entwickeln.
Die Studie unterstreicht laut den Autoren die Notwendigkeit weiterer Studien, um die Beziehungen zwischen Bindung, Emotionsregulation und Bewältigungskompetenz in klinischen Stichproben mit traumabedingten Stimmen zu untersuchen.
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© Psylex.de – Quellenangabe: Psychology and Psychotherapy: Theory, Research and Practice (2023). DOI: 10.1111/papt.12491