Essstörungssymptome bei Frauen in der Perimenopause und frühen Postmenopause und Körperzufriedenheit
18.01.2023 Essstörungen werden in der Regel stereotyp mit Jugendlichen und jungen Menschen in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch immer mehr Hinweise darauf, dass diese Störungen zu jedem Zeitpunkt im Leben einer Frau auftreten können, auch in der Lebensmitte.
Eine neue Studie zeigt, dass Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper eine der Hauptursachen für Essstörungen ist, insbesondere in der Perimenopause. Die Studienergebnisse wurden online in Menopause, der Zeitschrift der North American Menopause Society (NAMS), veröffentlicht.
Essstörungen
Essstörungen sind schwerwiegende psychische Erkrankungen, die durch Störungen des Essverhaltens und des Körperbildes gekennzeichnet sind und bei etwa 13,1 % der Frauen über die gesamte Lebensspanne hinweg auftreten. Die Prävalenz einer Essstörung speziell bei Frauen über 40 Jahren liegt bei etwa 3,5 %, wobei spezifische Symptome wie Unzufriedenheit mit dem Essverhalten bei 29,3 % dokumentiert sind.
Schwerwiegende Komplikationen wie eine hohe Mortalität und Morbidität werden mit Essstörungen in Verbindung gebracht. Diese negativen Auswirkungen auf die Gesundheit werden wahrscheinlich noch verstärkt, wenn sie in höherem Alter auftreten. Allerdings haben nur wenige Studien über Essstörungen Teilnehmerinnen in der Lebensmitte, einschließlich der Prämenopause, Perimenopause und Postmenopause, einbezogen.
Es gibt einige Belege dafür, dass Frauen in der Perimenopause die höchsten Raten an dysreguliertem Essverhalten (z. B. gewichtskontrollierendes Verhalten wie regelmäßiges Zählen von Kalorien oder Verzehr von Diätnahrungsmitteln) aller reproduktiven Phasen in der Lebensmitte aufweisen und sich in Bezug auf Körperunzufriedenheit und das Gefühl, dick zu sein, signifikant von prämenopausalen Frauen unterscheiden. Obwohl es nur wenige Ergebnisse wie diese gibt, bestätigt der Zusammenhang zwischen Essstörungen und Symptomen der Perimenopause (z. B. negative Stimmung, Depression und Erschöpfung), dass die Perimenopause eine besonders riskante Zeit für Essstörungen sein kann.
Risikofaktor Körperunzufriedenheit
In dieser neuen kleinen Studie, in der die Struktur von Essstörungssymptomen speziell während der Perimenopause und der frühen Postmenopause untersucht wurde, verwendeten die Forscher statistische Modelle der Netzwerkanalyse, um die Struktur und Bedeutung spezifischer Essstörungssymptome in den verschiedenen Phasen der Reproduktion zu vergleichen. Obwohl sie anmerken, dass größere Studien mit dieser unterrepräsentierten weiblichen Population notwendig sind, zeige die Studie doch, dass die Unzufriedenheit mit dem Körperbild ein wichtiger Risikofaktor für Essstörungen über die gesamte Lebensspanne ist, insbesondere in der Lebensmitte.
„Diese Studie zeigt, dass, ähnlich wie bei jungen Erwachsenen, die Unzufriedenheit mit dem Körperbild ein zentrales Merkmal der Pathologie von Essstörungen bei Frauen in der Lebensmitte ist. Insbesondere die Angst vor Gewichtszunahme und die Angst, die Kontrolle über die Essgewohnheiten zu verlieren, sind zentrale Symptome von Essstörungen in der Perimenopause und frühen Postmenopause. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, gezieltere Behandlungsstrategien für Frauen in der Lebensmitte zu entwickeln“, schließén die Studienautorinnen um Jody Finch vom Fachbereich Psychologie der Georgia State University.
© Psylex.de – Quellenangabe: Menopause ():10.1097/GME.0000000000002141, January 17, 2023. | DOI: 10.1097/GME.0000000000002141