Krankenpflegekräfte haben häufiger Suizidgedanken

Suizidgedanken und Einstellungen zur Inanspruchnahme von Hilfe bei Krankenpflegekräften im Vergleich zur allgemeinen Erwerbsbevölkerung

Krankenpflegekräfte haben häufiger Suizidgedanken

23.10.2021 Forscher der Mayo Clinic berichten, dass Krankenschwestern und -pfleger in den USA häufiger über Suizidgedanken berichten als andere Berufstätige, und dass die von Suizidgedanken Betroffenen seltener jemandem davon erzählen. Die Ergebnisse wurden im American Journal of Nursing veröffentlicht.

Auftreten von Suizidgedanken

Mehr als 7.000 Krankenpflegekräfte (92,7% Frauen) nahmen an einer landesweiten Umfrage zum psychischem Wohlbefinden teil, wobei die Fragen von Burnout bis Depression reichten.

Etwa 400 Krankenschwestern und Krankenpfleger gaben an, innerhalb des letzten Jahres Suizidgedanken gehabt zu haben. Das sind 5½ % der Befragten (7,9% der männlichen, 5,2% der weiblichen Pflegekräfte) und damit fast 1 % mehr als bei der allgemeinen Erwerbsbevölkerung (4,3 %).

Inanspruchnahme von professioneller Hilfe

Krankenpflegekräfte mit Suizidgedanken nahmen auch seltener als andere Befragte professionelle Hilfe für ihre emotionalen Probleme in Anspruch. Mehr als ein Drittel der Krankenschwestern und -pfleger wiesen mindestens ein Symptom von Burnout auf, und bei 40 % der Befragten wurden Symptome von Depressionen festgestellt.

Die Forscher sagen, dass ihre Ergebnisse darauf hindeuten, dass diese Situation dringend beachtet werden muss, und dass system- und praxisbasierte Interventionen entwickelt und umgesetzt werden müssen, um Burnout und Suizidgedanken zu bekämpfen.

Es ist wichtig anzumerken, dass diese Umfrage Ende 2017 durchgeführt wurde und die Datenerhebung im Jahr 2018 stattfand, bevor das Krankenpflegepersonal mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie konfrontiert wurde, schreiben die Studienautoren.

Die Ergebnisse unserer Studie sind schon ernst genug, aber wir sind uns bewusst, dass die Auswirkungen der aktuellen Pandemie die Situation dramatisch verschlimmert haben, sagt Dr. Liselotte Dyrbye, Internistin an der Mayo Clinic und Hauptautorin. Der Bedarf an Interventionen auf Systemebene zur Verbesserung des Arbeitslebens dess Krankenpflegepersonals und anderer Mitglieder des Gesundheitsteams ist größer als je zuvor.

Der Fragebogen wurde im November 2017 an 86.858 Krankenschwestern und -pfleger sowie an eine Stichprobe von 5.198 allgemeinen Arbeitskräften verschickt.

© Psylex.de – Quellenangabe: American Journal of Nursing (2021). DOI: 10.1097/01.NAJ.0000798056.73563.fa

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