Zusammenhang zwischen Migräne und kognitiver Beeinträchtigung; Migräne auch signifikant mit höherem Risiko für Demenz verbunden
01.09.2022 Die kognitiven Funktionen und die Sprachfunktion sind bei Menschen mit Migräne schlechter als bei Menschen ohne Migräne. Dies geht aus einer systematischen Überprüfung und Metaanalyse hervor, die online im Journal of Headache and Pain veröffentlicht wurde.
Lihua Gu von der Southeast University School of Medicine in Nanjing, China, und Kollegen führten eine systematische Literaturübersicht durch, um Studien zu identifizieren, die die kognitiven Funktionen von Menschen mit und ohne Migräne verglichen.
- Auf der Grundlage von 22 eingeschlossenen Studien (3.295 Migränepatienten) stellten die Forscher fest, dass die allgemeine kognitive Funktion und die Sprachfunktion in der Migränegruppe geringer waren als in der Gruppe ohne Migräne (Standardmittelwertunterschiede: -0,40 für die allgemeine kognitive Funktion bzw. -0,14 für die Sprache).
- Bei den visuell-räumlichen Funktionen, der Aufmerksamkeit, den exekutiven Funktionen und dem Gedächtnis gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.
- Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen Migräne und dem Risiko für Demenz (Odds Ratio/relatives Risiko: 1,30).
„Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Migräne und kognitiver Beeinträchtigung sollten Neurologen bzw. Ärzte wachsam sein und bei Migränepatienten mit Hochrisikofaktoren für kognitive Beeinträchtigung wirksam eingreifen, um die Entwicklung einer kognitiven Beeinträchtigung zu verhindern“, schreiben die Autoren.
© Psylex.de – Quellenangabe: Headache Pain 23, 88 (2022). https://doi.org/10.1186/s10194-022-01462-4