Mediennutzung, Aufmerksamkeit, psychische Gesundheit und schulische Leistungen bei 8- bis 12-jährigen Kindern
28.11.2021 Ein Forscherteam der Universitäten Luxemburg und de Genève hat Hinweise darauf gefunden, dass nicht die mit elektronischen Medien verbrachte Zeit der Kinder, sondern wie sie diese Medien nutzten, zu psychischen Problemen führen kann.
Das Team hat eine Studie an einer öffentlichen Grundschule in einem Genfer Vorort durchgeführt und die Ergebnisse auf der Open-Access-Website PLOS ONE veröffentlicht.
In den letzten Jahren hat die Nutzung elektronischer Medien bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen zugenommen – wir haben heute Zugang zu Fernsehern, Computern, Tablets, Smartphones und Videospielen. Frühere Versuche festzustellen, wie sich diese Mediennutzung auf Erwachsene und Kinder auswirkt, führten zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Die Studie
In der neuen Studie wählten die Forscher einen direkteren Ansatz um mehr über das Thema zu erfahren – sie trafen Vereinbarungen mit den Verantwortlichen einer Grundschule, um mit den Kindern und ihnen nahestehende Personen zu sprechen. Zu diesem Zweck gaben sie Eltern, Lehrern und Schülern Fragebogen mit verschiedenen Fragen zur Nutzung elektronischer Medien und zu den Auswirkungen auf die Kinder, die diese Medien nutzen.
Die Studie konzentrierte sich hauptsächlich auf Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren – 118 von ihnen, sowohl Jungen als auch Mädchen, füllten die Fragebogen aus, die ihnen von den Forschern ausgehändigt wurden.
Die Fragen dienten dazu, mehr über die Mediennutzung und auch über Dinge wie Aufmerksamkeitsprobleme, Schlafqualität und -menge, Noten, Motivation, Überzeugungen und psychische Gesundheit generell zu erfahren. Die von den Lehrern und Eltern ausgefüllten Fragebogen zielten darauf ab, mehr über ihre Wahrnehmung der Mediennutzung durch die Kinder zu erfahren.
Stress, Verhaltens- und emotionale Probleme
Nach der Analyse der Daten fanden die Forscher wenig Hinweise darauf, dass die Mediennutzung generell zu psychischen Problemen bei den Kindern beiträgt – nur wenn sie versuchten, die Medien zu kombinieren, traten Probleme auf.
Z.B. führte gleichzeitiger Fernsehkonsum während des Telefonierens mit Freunden zu mehr Stress und manchmal zu Verhaltens- oder emotionalen Problemen.
Die Psychologen fanden auch heraus, dass die mit der Nutzung von Medien verbrachte Zeit mit dem Alter zunahm – im Alter von 8 Jahren belief sich diese Nutzung auf etwa viereinhalb Stunden pro Tag. Im Alter von 12 Jahren waren es bereits über acht Stunden.
Die Forscher um Pedro Cardoso-Leite fanden auch heraus, dass Jungen erwartungsgemäß mehr Zeit mit Videospielen verbrachten als Mädchen.
© Psylex.de – Quellenangabe: PLOS ONE (2021). DOI: 10.1371/journal.pone.0259163
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