Insektengift DDT: Zusammenhang mit Alzheimer?

Insektengift DDT: Zusammenhang mit Alzheimer?

Neurologische Erkrankungen – Krankheitsbilder

28.01.2014 Eine Studie des Robert Wood Johnson Medical School Institute hat herausgefunden, dass es eine Verbindung zwischen dem früher großflächig eingesetzten Insektizid DDT und der Entwicklung der Alzheimer Krankheit gibt.

DDT

Insektengift DDT: Zusammenhang mit Alzheimer
Entlausung mit DDT

DDT oder Dichlordiphenyltrichlorethan ist ein Insektengift, das seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts weltweit am häufigsten eingesetzt wurde. Das Gift reichert sich in der Nahrungskette an, weswegen der Einsatz von DDT in Deutschland in den 70er Jahren verboten wurde, wie auch in den meisten anderen Industrieländern. In einigen Ländern kommt es allerdings weiterhin zum Einsatz wie z.B. in Indien und Nordkorea.

Die aktuelle in JAMA Neurology erschienene Studie verglich die Blutwerte von 86 Menschen mit Alzheimer mit 79 Personen ohne Alzheimer-Krankheit.

Höhere DDT-Abbauprodukte

Die Forscher um Jason Richardson fanden bei 80% der untersuchten Alzheimer-Patienten Reste von DDE, welches ein Abbauprodukt von DDT ist. Dagegen wurde DDE nur bei 70% der Personen ohne Alzheimer gefunden. Im Blut der Alzheimer-Teilnehmer lag die Konzentration von DDE um das 3,8-fache höher.

Einer der Forscher sagte, dass die Stärke des Effekts ähnlich groß ist, wie die Auswirkung durch den verbreitesten für Alzheimer anfällig machenden Gen-Faktor.

Obwohl die Studie etwas klein für eine generelle Aussage ist, könnte sie einen wichtigen Faktor für die Entwicklung dieser Demenzkrankheit ausgemacht haben. Weitere Forschungen mit größeren Stichproben sind erforderlich, schreiben die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Robert Wood Johnson Medical School Institute / JAMA Neurology, Jan. 2014

Anm.: Allerdings gibt es bereits auch Befunde zu Pestiziden, die einen Zusammenhang mit Demenz zeigen (s.u. unter ähnliche Artikel).

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