Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) III

Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)
Myalgische Enzephalomyelitis

Neurologische Erkrankungen – Krankheitsbilder

Mustergebundener visueller Stress

30.11.2015 Eine neue Studie hat herausgefunden, dass unter dem chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS) leidende Menschen auch stärker von mustergebundenem visuellen Stress betroffen sein können – dabei entstünden Beschwerden und Erschöpfung, wenn man sich repetitive Streifenmuster – wie z.B. Text – ansieht.

CFS – auch bekannt auch als myalgische Enzephalomyelitis (ME) – ist eine Erkrankung, bei der es zu anhaltender Erschöpfung kommt. Sie beeinflusst das Alltagsleben der Betroffenen und wird nicht bedeutend besser durch Schlaf oder Ruhe. Die Diagnose ist schwierig, da ihre Symptome anderen Krankheiten ähnlich sind.

Für die Studie untersuchten Forscher der Universität Leicester Patienten mit und ohne CFS und stellten bei den CFS-Erkrankten eine Anfälligkeit für mustergebundenen visuellen Stress fest. Die Befunde können bei der Diagnose von CFS helfen, da diese Anomalien ein leicht identifizierbarer Marker der Erkrankung wäre.

Hilfreich bei Diagnose

“Die Diagnose von ME/CFS ist strittig. Mit Ausnahme der beeinträchtigen Erschöpfung gibt es wenige definitive klinische Merkmale der Bedingung und ihrer Kernsymptome, die oft mit denen anderer Erkrankungen überlappen können”, sagte Studienleiterin Dr. Claire Hutchinson vom Fachbereich für Neurowissenschaften, Psychologie und Verhalten.

ME/CFS ist deswegen oft eine Ausschluss-Diagnose, die als letzte Instanz gewählt wird und möglicherweise erst nachdem ein Patient eine Reihe nicht geeigneter Behandlungen aufgrund von fehldiagnostizierten anderen Störungen bekommen hat, sagte sie in der Zeitschrift Perception.

Daher ist die Identifikation signifikanter klinischer Anzeichen von CFS/ME nötig. Um die Anfälligkeit von ME/CFS-Patienten auf Muster-gebundenen visuellen Stress zu erfassen, benutzten die Forscher einen standardisierten ‘Musterblendtest’, bei dem die Teilnehmer die Anzahl der visuellen Verzerrungen erkennen mussten, während sie sich drei der sich wiederholenden gestreiften Muster ansahen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Leicester, Perception; Nov. 2015

Kinder und Jugendliche

27.01.2016 In der bislang größten Studie über Heranwachsende und das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) haben Forscher der Universität Bristol herausgefunden, dass CSF keine seltende Diagnose bei Kindern und Jugendlichen ist.

In der Zeitschrift Pediatrics schreiben sie, dass zwei Prozent der 16jährigen CSF länger als sechs Monate, und fast drei Prozent länger als drei Monate haben. Sie stellten auch fest, dass Schüler mit CFS im Durchschnitt mehr als einen halben Tag pro Woche in der Schule fehlen.

Gefundene Risikofaktoren

CSF wird auch als myalgische Enzephalomyelitis (ME) bezeichnet. Bei Kindern, besonders bei Jugendlichen, entwickelt sich CFS/ME wahrscheinlicher nach einer akuten Grippe, Drüsenfieber (Mononukleose) oder ähnlichen Krankheiten; die Erkrankung kann sich aber auch allmählich entwickeln.

In der Studie sahen sich die Wissenschaftler die Daten von 5.756 Teilnehmern mit diesem Syndrom an und stellten fest, dass Mädchen fast doppelt so häufig wie Jungen betroffen waren. CFS tritt bei Mädchen zwischen 13 und 16 häufiger auf, aber nicht bei Jungen.

Kinder aus sozioökonomisch schlechter gestellten Familien waren eher an ME erkrankt, was die weitläufige Meinung widerlegt, es handele sich dabei um eine “bürgerliche” Krankheit oder “Yuppiegrippe”.

Die Forscher weisen darauf hin, dass die CFS-Diagnosen nicht von einem Arzt gemacht wurden, sondern auf Befragungen (Fragebögen) der Teenager und ihrer Eltern basierten.

Häufiger als angenommen

Studienautorin Dr. Esther Crawley, eine beratende Kinderärztin, die sich auf CFS/ME spezialisiert hat: “Dies ist eine wichtige Studie, weil sie zeigt, dass das chronische Erschöpfungssyndrom weitaus häufiger bei Heranwachsenden vorkommt als angenommen. Eine Behandlung in diesem Alter ist bei den meisten Kindern wirksam”.

Die Forscher weisen darauf hin, dass die Kinderärzte Nachholbedarf hätten, diese Erkrankung zu identifizieren; insbesondere sozioökonomisch benachteiligte Kinder hätten einen schlechteren Zugang zu Spezialisten.

Eine vorherige Studie stellte fest, dass 94% der Kinder mit myalgischer Enzephalomyelitis berichteten, ihnen würde nicht geglaubt.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Bristol, Pediatrics; Jan. 2016

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