Apathie bei Demenz
Apathie: Das vergessene Symptom der Demenz
20.07.2019 Apathie ist das häufigste neuropsychiatrische Symptom der Demenz, mit einem größeren Einfluss auf die Funktion als der Gedächtnisverlust – allerdings wird sie in Behandlung und Pflege oft vergessen und ist unzureichend erforscht.
Bild: Gerd Altmann
Eine auf der Alzheimer’s Association International Conference in Los Angeles präsentierte Studie hat ergeben, dass fast die Hälfte aller Menschen mit Demenz unter Apathie leidet, wobei die Forscher bemerken, dass diese sich oft von Depressionen unterscheidet.
Obwohl häufig, wird die Apathie oft ignoriert, da sie in Umgebungen wie Pflegeheimen weniger störend ist als Symptome wie Aggression. Definiert durch einen Verlust von Interesse und Emotionen, ist es für Familien extrem belastend und mit schwerwiegenderen Demenzen und schlimmeren klinischen Symptomen verbunden, schreiben die Studienautoren um Miguel de Silva Vasconcelos.
Prävalenz (Auftretenshäufigkeit)
Nun hat die von der University of Exeter geleitete Forschungsarbeit 4.320 Menschen mit Alzheimer-Krankheit aus 20 Kohortenstudien analysiert, um die Prävalenz der Apathie im Laufe der Zeit zu untersuchen.
Zu Beginn der Studie zeigten 45 Prozent eine Apathie, und 20 Prozent hatten eine dauerhafte Apathie. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass ein Teil der Patienten eine Apathie ohne Depressionen hatte, was darauf hindeutet, dass das Symptom ein eigenes, einzigartiges klinisches und biologisches Profil haben könnte, wenn es mit einer Apathie nur mit Depression oder einer alleinigen Depression verglichen wird.
Wenn sich Menschen von Aktivitäten zurückziehen, kann dies den kognitiven Rückgang beschleunigen, und wir wissen, dass es bei Menschen mit Apathie höhere Sterblichkeitsraten gibt. Es ist jetzt an der Zeit, dass dieses Symptom erkannt und in der Forschung und im Verständnis priorisiert wird, schließt de Silva Vasconcelos.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University of Exeter