Schützt höhere Bildung vor Demenz?

Schützt Bildung vor Demenz?

Neurologische Erkrankungen – Demenzerkrankungen

Höhere Bildung könnte Gehirn helfen

Menschen mit höherer Bildung sind besser in der Lage, mit Demenz-gebundenen Gehirnveränderungen zurechtzukommen, was erklären könnte, warum gebildetere Personen ein niedrigeres Risiko für die Entwicklung einer Demenz haben, sagen Forscher.

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass jedes zusätzliche Jahr an Bildung mit einem um 11% reduzierten Risiko der Entwicklung einer Demenz verbunden ist. Aber es war nicht klar, ob höhere Ebenen der Bildung selbst oder andere Faktoren, die damit verbunden sind, wie besserer Lebensstil und finanzieller Status, das Gehirn vor Demenz tatsächlich schützen.

Degeneration kann durch Bildung kompensiert werden

Die neue Studie fand, dass Menschen mit verschiedenen Bildungsniveaus dieselben Demenz-gebundenen Gehirnveränderungen erfahren, aber jene mit mehr Bildung sind besser in der Lage, die Auswirkungen der Gehirndegeneration zu kompensieren.

Die Forscher untersuchten die Gehirne von 872 Menschen, die an drei großen Studien älterer Bevölkerungsteile in Europa teilnahmen. Vor ihrem Tod füllten die Teilnehmer Fragebögen zu ihrer Bildung aus.

Frühere Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass es keine Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen einer Diagnose mit Demenz im Laufe des Lebens und Veränderungen, die im Gehirn nach dem Tod entdeckt werden, gibt. Eine Person kann eine Menge degeneriertes Gewebe in ihrem Gehirn zeigen, während ein anderer sehr wenig davon hat, doch können beide Demenz entwickelt haben, sagte Co-Autorin Dr. Hannah Keage von der Universität Cambridge in England in einer Universitätspressemitteilung.

Bildungswesen gegen Demenz

„Unsere Studie zeigt, dass Bildung im Leben einigen Menschen ermöglicht mit vielen Änderungen in ihrem Gehirn zurechtzukommen, bevor es zu Demenzsymptomen kommt“, erklärte sie.

Die Studie, herausgegeben in der August Ausgabe der Zeitschrift Brain, hat wichtige Auswirkungen auf das Gesundheitswesen in einer Zeit, in der viele Länder alternde Bevölkerungen haben.

Bildung ist dafür bekannt, gut für die Bevölkerungsgesundheit zu sein, sagte die Leiterin der Studie Carol Brayne, Professorin an der Universität von Cambridge in der Pressemitteilung. Diese Studie unterstützt die Investition in frühe Lebensfaktoren, die eine Wirkung auf die Gesellschaft und das ganze Leben haben. Dies ist ungeheuer wichtig für Grundsatzbeschlüsse zur Verteilung von Ressoucen zwischen Gesundheit und Bildung.
Quelle: Brain, August 2010

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