Koffein gegen Demenz
Neurologische Erkrankungen – Demenzerkrankungen
Hilft Koffein gegen Demenz?
07.10.2016 Eine neue in The Journals of Gerontology, Series A: Biological Sciences and Medical Sciences veröffentlichte Studie der Universität Wisconsin-Milwaukee deutet auf eine deutliche Beziehung zwischen Koffein-Konsum und Demenz-Prävention.
Vermindertes Risiko
Unter den 6.467 Frauen der Studie im Alter von 65 Jahren und älter war ein Koffein-Verbrauch von mehr als 261 Milligramm pro Tag mit einer Verminderung des Risikos für eine Demenz um 36 Prozent über 10 Jahre der Nachbeobachtungszeit verbunden.
Bild: MasterTux
261 Milligramm entsprechen in etwa zwei bis drei Tassen Kaffee (pro Tasse etwa 230 ml), fünf bis sechs Tassen schwarzen Tees oder sieben bis acht Gläser Cola (etwa 340 ml pro Glas) pro Tag.
Die Forscher konnten zwar keine kausale Verbindung zwischen einem höheren Koffein-Konsum und einer geringeren Rate kognitiver Beeinträchtigungen und Demenz aufgrund des Studien-Designs feststellen, aber mit weiterer Forschung sollte die Beziehung mit der kognitiven Gesundheit besser quantifizierbar sein, sagte Psychologie-Professorin Ira Driscoll.
Bindung an Adenosin-Rezeptoren im Gehirn
Die Forscher wissen, dass Koffein an bereits existierende Adenosin-Rezeptoren im Gehirn bindet. Die Befunde weisen also auf einen potenziellen Mechanismus, der weiter erforscht werden sollte, um einen möglichen kausalen Effekt feststellen zu können, sagte sie
Die sich häufenden Hinweise darauf, dass Koffein ein potenzieller Schutzfaktor gegen kognitive Beeinträchtigungen sind, sind aufregend, denn Koffein ist auch ein leicht zu verändernder Faktor in unserer Ernährung mit wenigen Risikofaktoren, sagte Driscoll.
Kaffee, Tee und Cola-Getränke
Die Studie konnte über lange Zeit die Beziehung zwischen Koffeinaufnahme und Demenz-Inzidenz (Neuerkrankungen) in einer großen Gruppe von Frauen untersuchen, die verschiedene Mengen des Stimulans konsumierten laut der Psychologin. Erfasst wurde die Koffeinaufnahme über die Erhebung des Konsums von Kaffee, Tee und Cola-Getränken.
In 10 Jahren oder weniger des Follow-Ups (Nachbeobachtung) mit jährlichen Bewertungen der kognitiven Funktionen erhielten 388 dieser Frauen eine Diagnose einer wahrscheinlichen Demenz oder einer Form globaler kognitiver Beeinträchtigung.
Diejenigen, die mehr als die mittlere Koffeinmenge dieser Gruppe aufnahmen (mit einer durchschnittlichen Menge von 261 mg pro Tag) wurden mit einer niedrigeren Rate mit einer Demenzerkrankung diagnostiziert als diejenigen, die unter dem Median (mit einer durchschnittlichen Aufnahme von 64 mg pro Tag) lagen.
Die Forscher beachteten bei der Analyse die möglichen Störfaktoren Hormontherapie, Alter, Rasse, Bildung, Körpermasseindex, Schlaf-Qualität, Depression, Hypertonie, frühere kardiovaskuläre Krankheit, Diabetes, Rauchen und Alkohol-Konsum.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Wisconsin-Milwaukee, The Journals of Gerontology, Series A: Biological Sciences and Medical Sciences – DOI: 10.1093/gerona/glw078; Okt. 2016
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