Epilepsie und Hirntumor
Neurologische Erkrankungen – Krankheitsbilder
Epileptiker anfälliger für Hirntumor
Personen mit epileptischen Anfällen haben eine viel größere Wahrscheinlichkeit mit einem Hirntumor diagnostiziert zu werden als andere Menschen, zeigt eine neue Studie.
Die Studie erschien im Journal of Neurology Neurosurgery and Psychiatry online.
Die Befunde sagen, dass epileptische Anfälle die Gegenwart eines frühen Tumors oder eines Tumors anzeigen könnte, der nicht auf Gehirnscans erkennbar ist, bemerkten die Forscher.
Sie sahen sich Daten (zwischen 1963 und 2005) von Krankenhauszulassungen und anschließenden Diagnosen von, oder Todesfälle durch, Hirntumoren unter jenen Patienten an. Die Analyse ergab, dass Personen, die eine allererste Krankenhauszulassung durch einen epileptischen Anfall hatten, fast 20-mal wahrscheinlicher einen Hirntumor entwickeln, als diejenigen, die aus anderen Gründen in ein Krankenhaus kamen.
Sogar, wenn die Forscher die Möglichkeit berücksichtigten, dass Hirntumore übersehen oder nicht aufgezeichnet werden konnten im ersten Jahr nach der Einweisung aufgrund von Epilepsie, war das Risiko immer noch 7,5 bis neunmal höher für Patienten mit epileptischen Anfällen.
Die Studie fand auch heraus, dass Epileptiker mehr als 25-mal so wahrscheinlich, einen krebsartigen Hirntumor entwickeln, und mehr als 10-mal so wahrscheinlich als andere Patienten einen gutartigen Tumor entwickeln.
Das größte Risiko gab es bei Epilepsiepatienten im Alter zwischen 15 und 44, die 24 bis 38-mal wahrscheinlicher einen Hirntumor entwickeln als Gleichaltrige ohne Epilepsie.
Das Risiko eines Hirntumors blieb für einige Jahre nach einer Anfangsepilepsie-gebundenen Einweisung ins Krankenhaus bestehen – ein bis zu mehr als sechsfach größeres Risiko für 14 Jahre.
Hirntumore sind selten, auch unter Personen mit Epilepsie, bemerkten die Forscher. Das Gesamtrisiko eines Hirntumors im Jahr von 15 bis 44 ist etwa 1 bis 2 Prozent.
„Unsere Studie zeigt, dass Tumoren als eine zugrundeliegende Ursache für Epilepsie für mehrere Jahre nach Beginn nicht offensichtlich sein könnte und einen Bedarf nach andauernder Wachsamkeit anzeigt“, schreiben die Forscher.
Quelle: Journal of Neurology Neurosurgery and Psychiatry, April 2011