Schwimmen, Walking gegen Fibromyalgie

Schwimmen und Walking sind effektive Behandlungsmethoden

20.08.2016 Forscher der Universidade Federal de São Paulo berichten im Fachblatt Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, dass verschiedene Sportarten – inkl. Schwimmen und Walking – zu einer Abnahme der Schmerzen und zu einer verbesserten Lebensqualität bei Fibromyalgie-Patienten geführt haben.

Verschiedene Sportarten

Körperliche Bewegung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Behandlung von Fibromyalgie, und viele Studien konnten demonstrieren, dass schon leichtes aerobes Training einen großen Nutzen bietet.

Doch nicht jeder mag bestimmte Formen körperlicher Aktivitäten oder ist in der Lage sie auszuführen, also hat die aktuelle Studie einige Alternativen untersucht, sagte Studienautor Jamil Natour, Professor für Rheumatologie an der UNIFESP.

Flottes Wandern bzw. Walking

Schon in vorherigen Studien konnte das Forscherteam um Natour zeigen, dass schnelleres Wandern bzw. Walking besser ist als Stretching, nicht nur bei der Reduktion der Schmerzen, sondern auch gegen Depression und andere emotionale Aspekte bei Patienten mit Fibromyalgie, zusätzlich zur Verbesserung der kardiorespirativen Fitness.

Aqua-Jogging oder Aqua-Walking

Eine weitere Studie zeigte, dass Aqua-Jogging oder Aqua-Walking im tiefen Wasser ebenfalls gute Behandlungseffekte bei dieser Krankheit zeigten.

Die aktuelle Studie wurde mit 75 Frauen mit Fibromyalgie im Alter zwischen 18 und 60 Jahren durchgeführt.

Freistil-Schwimmen vs. moderates Walking

schwimmen
Bild: David Mark

Sie wurden zufällig zwei Gruppen zugeteilt: 39 schwammen im freien Stil und 36 betrieben Walking im moderaten Tempo an der frischen Luft. Beide Gruppen trainierten dreimal pro Woche über 12 Wochen. Die 50-minutigen Trainingssitzungen wurden von ausgebildeten Fachleuten für Rheumatologie überwacht.

Die Versuchsteilnehmerinnen wurden auf mehrere Parameter sowohl vor als auch nach dem 12-wöchigen Training bewertet.

Schmerzintensität

Die Schmerzintensität fiel von 6,2 auf 3,6 Punkte im Durchschnitt in der Walking-Gruppe und von 6,4 auf 3,1 in der Schwimm-Gruppe. Laut Natour ist eine Abnahme von mindestens 2 Punkten auf der Schmerzskala klinisch bedeutend.

Lebensqualität

Auch die Lebensqualität wurde mit Hilfe von zwei klinisch validierten Fragebögen bewertet (Fibromyalgia Impact Questionnaire; Medical Outcomes Study 36-Item Short-Form Health Survey, SF-36). Es zeigten sich deutliche Verbesserungen auf allen SF-36-Subskalen in beiden Gruppen.

Soziale Interaktion

Z.B. erhöhte sich bei der sozialen Interaktion die Punktzahl im Durchschnitt von 56 auf 80 bei den Schwimmerinnen und von 52 auf 72 in der Walking-Gruppe.

Psychische Gesundheit

Bei der psychischen Gesundheit verbesserte sich die Schwimm-Gruppe von 55,7 auf 68 und die Wander-Gruppe von 51,1 auf 66,8 Punkte. Diese Skalen laufen von 0 bis 100, wobei steigende Punktezahlen auf eine Verbesserung der Lebensqualität hinweisen.

Beide Gruppen verbesserten sich um einen gleichwertigen Betrag beim Fibromyalgia Impact Questionnaire und bei einem spiroergometrischen Test, der Maximalsauerstoff-Aufnahme (VO2 max) und anaerobe Schwelle misst.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universidade Federal de São Paulo, Archives of Physical Medicine and Rehabilitation – DOI: 10.1016/j.apmr.2016.01.026; August 2016

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