- Episodische Migräne und Übergewicht
- Migränerisiko an Körpergewicht gebunden?
- Weitere News- / Forschungsartikel dazu
Episodische Migräne und Übergewicht
23.09.2013 Übergewichtige Menschen können ein höheres Risiko für episodische Migräne haben, sagt eine neue Studie.
Episodische Migräne
Episodische Migräne – die häufigere Form der Migräne – tritt etwa an 14 Tagen oder weniger pro Monat auf, während die chronische an mindestens 15 Tage pro Monat auftritt (Anm.: in der Studie verwendete Definition).
In der Studie mit mehr als 3.800 Erwachsenen hatten jene mit einem hohen Körpermaßindex (BMI – Körperfettmaß, das Höhe und Gewicht in Relation setzt) zu 81 % wahrscheinlicher episodische Migräne, als jene mit einem niedrigeren BMI. Dies traf besonders auf Frauen und diejenigen unter 50 zu.
Die Querschnittsstudie belegt allerdings nicht, dass Übergewicht episodische Migräne verursacht, aber sie zeigt, dass übergewichtige Menschen ein gesteigertes Risiko haben, öfter Migräne zu bekommen, sagte Studienautorin Dr. Barbara Lee Peterlin, Direktorin der Kopfschmerzforschung an der Johns Hopkins Universität, medizinische Fakultät, in Baltimore.
Gesunder Lebensstil
„Diese Ergebnisse legen nahe, dass Ärzte Migränikern einen gesunden Lebensstil hinsichtlich Ernährung und Sport empfehlen sollten“, sagte Peterlin in einer Erklärung. „Weitere Forschungsstudien werden benötigt, um zu beurteilen, ob Diätprogramme hilfreich bei übergewichtigen und fettleibigen Menschen mit episodischer Migräne sein können.“
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Johns Hopkins Universität, Sept. 2013
Migränerisiko an Körpergewicht gebunden?
13.04.2017 Sowohl Fettleibigkeit als auch Untergewicht scheinen mit einem erhöhten Risiko für Migräne verknüpft zu sein laut einer in Neurology veröffentlichten Studie der Johns Hopkins Universität – womit auch eine frühere Studie zu Migränerisiko und Übergewicht bestätigt wird.
Die Wissenschaftler schauten sich alle verfügbaren Studien zu Körpermassenindex (BMI) und Migräne an.
Verringern Gewichtsabnahme bzw. Zunahme das Risiko?
Da Unter- und Übergewicht potentielle veränderbare Risikofaktoren für Migräne sind, ist das Wissen um diese Faktoren sowohl für Migräniker als auch für Ärzte wichtig, schreibt Studienautorin B. Lee Peterlin. Deshalb sind auch weitere Forschungsarbeiten nötig, um herauszufinden, ob Gewichtszu- bzw. Abnahme das Migränerisiko verringern können.
Die Daten von insgesamt 12 Studien mit 288.981 Teilnehmern flossen in die Metaanalyse ein.
Moderates Risiko für Adipöse
Maler: George Cruikshank
Angepasst an Alter und Geschlecht stellte die Analyse fest, dass fettleibige Personen ein um 27 Prozent höheres Risiko für Migräne haben als normalgewichtige Menschen. Untergewichtige Teilnehmer hatten eine um 13 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit als Normalgewichtige.
Beleibtheit wurde als ein BMI von 30 oder höher definiert. Untergewicht wurde als ein BMI von weniger als 18,5 definiert.
Peterlin sagte, dass das Migränerisiko für Übergewichtige moderat sei und in etwa der Verknüpfung zwischen Migräne und Bipolarer Störung oder Ischämischer Herzkrankheit / Koronare Herzkrankheit entspräche, einer Erkrankung mit wiederkehrenden Brustschmerzen, wobei ein Teil des Herzens nicht genug Blut erhält.
Erklärungsversuche
Wie das Körpergewicht Migräne beeinflusst, ist nicht klar, sagte Peterlin. Im fetthaltigen Gewebe oder Fettgewebe sind eine Reihe von Molekülen verborgen, die eine Rolle bei der Entwicklung oder Auslösung von Migräne spielen könnten.
Es ist auch möglich, dass andere Faktoren wie Veränderungen bei der körperlichen Aktivität, den Medikamenten oder anderen Erkrankungen wie Depression eine Rolle in der Beziehung zwischen Migräne und Körpergewicht spielen, schloss sie.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Johns Hopkins Universität, Neurology; April 2017