Traurigkeit steigert Schmerz
Neurologische Erkrankungen / Störungen
Traurigkeit steigert das subjektive Schmerzempfinden und beeinflusst die durch Schmerz hervorgerufene kortikale Aktivität, laut einer in der Juliausgabe der Zeitschrift The Journal of Pain herausgegebenen Studie.
Traurig sein verstärkt das Empfinden von Schmerzen
Atsuo Yoshino, M.D. von der Hiroshima Universität in Japan und Kollegen verwendeten Magnetoenzephalographie, um etwas über Schmerz-Reize herauszufinden, die bei 19 gesunden Personen in traurigen, glücklichen und neutralen emotionalen Kontexten erfahren wurden.
Die Probanden waren 20 bis 30 Jahre alt. Die Teilnehmer beurteilten die erfahrene Schmerzintensität und es wurden ihre kortikalen Beta-Wellen gemessen.
Die Forscher stellten fest, dass die subjektiven Schmerz-Einschätzungen höher waren, wenn die Teilnehmer traurig waren, als wenn sie glückliche oder neutrale Emotionen hatten.
Eine entsprechend größere ereignisgebundene Desynchronization von niedrigeren Betabändern in der rechten Hemisphäre der Teilnehmer, wurde während des Schmerzes in einem traurigen emotionalem Kontext beobachtet, verglichen mit dem positiven emotionalen Kontext.
Höhere Empfindlichkeit für Schmerzen
„Unsere Ergebnisse liefern Belege dafür, dass die Menschen dazu tendieren, eine höhere Empfindlichkeit für Schmerzen zu zeigen, wenn sie sich traurig fühlen; und dass die kortikalen Oszillationen (ereignisgebundene Desynchronization / ereignisgebundene Synchronisation) als Reaktion auf Schmerz-Reize unter solchen Bedingungen besonders schwanken können“, schreiben die Autoren.
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„Diese Ergebnisse schlagen vor, dass traurige Emotionen beobachtet werden sollten, um sowohl auf die subjektive Empfindlichkeit als auch die neurale Aktivität Einfluss nehmen zu können, und dass ein emotionaler Kontext ein wichtiger Faktor für das Verständnis von Schmerz bei Menschen ist“.
Quelle: The Journal of Pain. Juli 2012
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