Umgang mit Tourette-Syndrom lernen
Neurologische Erkrankungen – Krankheitsbilder
02.05.2014 Laut einer aktuellen Studie, können Kinder mit Tourette-Syndrom unbewusst ihr Gehirn trainieren, und so die Tics minimieren.
Gehirnstrukturen, die beim Tourette-Syndrom involviert sind
Ein Team der Universität von Nottingham bat Kinder mit Tourette-Syndrom und eine Kontrollgruppe, zwei Aufgaben durchzuführen. Bei der ersten sollte wiederholt ein Objekt angesehen werden, während bei der zweiten der Blick (unvorhersagbar) zwischen dem Objekt und einem ‚Wegschauen‘ in eine angegebene Richtung wechseln sollte.
Es zeigte sich, dass während der ersten Aufgabe die Tourette-Syndrom-Gruppe 20 Millisekunden langsamer als die Kontrollgruppe war.
Jedoch übertrafen die TS-Kinder in der zweiten Aufgabe bedeutend die Kontrollgruppenkinder – sie waren fast genauso so schnell, aber bewegten ihre Augen weniger oft in die falsche Richtung.
Die Teilnehmer mit die wenigsten Tics schnitten am besten ab.
Professorin Georgina Jackson schreibt dazu in Neuropsychology: die Befunde zeigten, dass Kinder mit Tourette-Syndrom an Multitasking gewöhnt seien, so dass sich ihre Tics nicht zeigen, während sie etwas anderes tun – und so lernen sie effektiv, wie sie sie kontrollieren können.
Die Forscher hoffen, dass weitere Studien zeigen können, ob dadurch eine wahrscheinliche Remission der Tics während des Jugendalters vorhergesagt werden kann.
Quelle: Universität Nottingham, April 2014