Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) mit Gedächtnis- und Denkproblemen verbunden
01.02.2024 Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS, auch polyzystisches Ovarsyndrom oder Syndrom polyzystischer Ovarien genannt) weisen im mittleren Lebensalter eine geringere kognitive Leistung und eine geringere Integrität der weißen Substanz auf laut einer online in Neurology veröffentlichten Studie.
Dr. Heather G. Huddleston von der University of California in San Francisco und Kollegen untersuchten mögliche Zusammenhänge zwischen PCOS und der kognitiven Funktion im mittleren Lebensalter sowie den Ergebnissen der Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns anhand der Daten der Coronary Artery Risk Development in Young Adults (CARDIA)-Studie. Insgesamt wurden 1.163 Frauen mit PCOS aus einer Zusatzstudie (CARDIA Women’s Study) identifiziert; 907 absolvierten kognitive Tests im Jahr 30.
Die Frauen waren zu Beginn der Studie zwischen 18 und 30 Jahre alt waren. Sie wurden 30 Jahre lang beobachtet. In dieser Zeit absolvierten sie Tests zur Messung von Gedächtnis, verbalen Fähigkeiten, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit.
- Die Forscher fanden heraus, dass 66 Frauen (7,1 Prozent) die Kriterien für PCOS erfüllten.
- Im Jahr 30 schnitten Frauen mit PCOS im Vergleich zu Frauen ohne PCOS schlechter beim Stroop-Test (mittlerer z-Score: -0,323), beim Rey Auditory Verbal Learning Test (-0,254) und beim Category Fluency Test (-0,267) ab.
- Insgesamt erfüllten 25 (8,5 Prozent) der 291 Teilnehmerinnen mit MRT die PCOS-Kriterien; sie hatten eine niedrigere fraktionierte Anisotropie der weißen Substanz (Koeffizient: -0,013); die weiße Substanz war jedoch nicht abnormal.
„Angesichts der Tatsache, dass bis zu 10 Prozent der Frauen von PCOS betroffen sein können, haben diese Ergebnisse wichtige Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit im Allgemeinen“, schreiben die Autoren. „Zu den aktuellen Empfehlungen für PCOS gehören die Kontrolle des kardiovaskulären Risikos und das Screening auf Depressionen, und unsere Arbeit deutet darauf hin, dass eine angemessene Behandlung dieser Aspekte auch das Altern des Gehirns in dieser Bevölkerungsgruppe verbessern könnte.“
© Psylex.de – Quellenangabe: Neurology – https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000208104