Postpartale Depression: Grünflächen können Symptome lindern

Zusammenhang zwischen städtischen Grünflächen und postpartalen Depressionen und die Rolle der körperlichen Aktivität

Postpartale Depression: Grünflächen können Symptome lindern

07.03.2023 In einer Analyse von mehr als 415.00 elektronischen Gesundheitsdatensätzen gesunder, termingerechter Geburten in Südkalifornien stellte ein Forscherteam unter der Leitung der University of California, Irvine, fest, dass Grünflächen und Bäume mit einem geringeren Risiko für postpartale Depressionen bei Müttern verbunden sind.

Die online in der Fachzeitschrift The Lancet Regional Health-Americas veröffentlichte Studie legt nahe, dass Forscher, Stadtplaner und Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens zusammenarbeiten sollten, um Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, die den Baumbestand erhöhen, um ein günstiges Umfeld für die Bevölkerung zu schaffen – insbesondere für junge Mütter, bei denen das Risiko einer postpartalen Depression besteht.

Das UCI-Team wollte eine Lücke in der Forschung über den Zusammenhang zwischen Grünflächen und postpartalen Depressionen schließen. Bisherige Studien befassten sich nur mit pränatalen Depressionen und stützten sich ausschließlich auf satellitengestützte Grünflächendaten, ohne die Art der Grünflächen oder die vermittelnde Rolle der körperlichen Aktivität zu berücksichtigen.

Die Analyse der elektronischen Gesundheitsdaten von 415.020 Einlingsgeburten von Frauen mit Wohnsitz in Südkalifornien zwischen 2008 und 2018 ergab, dass die größte Verringerung des Risikos einer postpartalen Depression mit einer Grünfläche in Straßennähe verbunden war, verglichen etwa mit der Nähe zu einem Park.

„Das Risiko einer postpartalen Depression verringerte sich um etwa 4,2 % mit jeder 10-prozentigen Zunahme der Grünfläche in Straßennähe“, sagte die Hauptautorin Yi Sun. „Bäume hatten eine stärkere Schutzwirkung gegen postpartale Depressionen als andere Arten von Grünflächen (d. h. niedrige Vegetation und Gras).“

Darüber hinaus stellten die Forscher fest, dass eine erhöhte körperliche Aktivität während der Schwangerschaft ein plausibler Erklärungsansatz für die Verbindung zwischen Grünflächen und einem geringeren Risiko einer postpartalen Depression ist.

© Psylex.de – Quellenangabe: The Lancet Regional Health—Americas (2023). DOI: 10.1016/j.lana.2023.100462

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