16.01.2013 Kinder, die nettes / liebenswürdes Verhalten zeigen, sind glücklicher, erfahren eine größere Akzeptanz ihrer Peers (Freunde/Kumpel) und verringern das Risiko für Mobbing laut einer neuen Forschungsstudie der Universität von British Columbia und der University of California, Riverside, USA.
Steigerung der Akzeptanz verringert Bullying
Kimberly Schonert-Reichl, eine Professor der UBC, Fachbereich Erziehung, und Mitautorin Kristin Layous von der University of California, Riverside, sagen, dass die Steigerung der Akzeptanz bei den Peers ein wichtiger Faktor ist, um Bullying zu vermeiden.
Lebenszufriedenheit von Schülern anheben
Bullyingrisiko verringern durch Freundlichkeit?
In der Studie, herausgegeben von PLOS ONE, prüften die Forscher, wie man das Glück bzw. die Lebenszufriedenheit von 9 bis 11 Jahre alten Schülern anheben kann.
Vierhundert Schüler von Vancouver Grundschulen wurden darum gebeten über ihr Glück/ ihre Lebenszufriedenheit und darüber zu berichten, mit welchen ihrer Klassenkameraden sie bei Aktivitäten der Schule zusammen arbeiten möchten.
Die Hälfte der Schüler wurde von ihren Lehrern darum gebeten, „liebenswürdige“ Handlungen durchzuführen – ihr Mittagessen zu teilen oder ihre Mutter zu umarmen, wenn sie sich gestresst fühlt – und eine Hälfte wurde darum gebeten, angenehme Orte, die sie mal besucht hatten – wie den Spielplatz oder das Haus der Großeltern, aufzusuchen (Kontrollgruppe).
Freundliches Verhalten steigerte Lebenszufriedenheit, reduzierte Mobbing
Nach vier Wochen berichteten die Schüler wieder über ihre Lebenszufriedenheit und die Klassenkameraden, mit denen sie zusammensein wollten. Während beide Gruppen sagten, dass sie glücklicher waren, wurden Kinder, die liebenswürdige Handlungen durchgeführt hatten, eher von Klassenkameraden als Wunschpartner gewählt.
„Wir zeigen, dass Freundlichkeit / Liebenswürdigkeit einen wirklichen Nutzen für das persönliche Glück von Kindern, aber auch für die Schulgemeinschaft hat“, sagt Schonert-Reichl, auch eine Forscherin der Human Early Learning Partnership der UBC. Laut Schonert-Reichl nimmt das Mobbing in den Klassen 4 und 5 zu.
Durch einfaches Bitten der Schüler, darüber nachzudenken, wie sie freundlich zu jenen um sie herum sein könnten, „können Lehrer einen Sinn des Zusammengehörigkeitsgefühls im Klassenraum schaffen und die Wahrscheinlichkeit für Mobbing reduzieren“.
Quelle: Universität British Columbia, University of California; PLOS ONE, Okt. 2012
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- Positive Auswirkung von Freundlichkeit auf Empfänger wird unterschätzt. Akte der Freundlichkeit machen mehr Eindruck als man denkt
Ich selbst war immer freundlich und hilfsbereit, war selbstbewusst, habe gerne geteilt und hatte einen Haufen Freunde, mehr als 8 in meiner Klasse. Einer hatte ein Problem mit mir. Er hat es geschafft ca. 10 Jungs, die mich nicht kannten auf seine Seite zu kriegen und kurbelte so das Mobbing an. Systematisch ruinierten sie meine Freundschaften. Ich habe sofort mit meiner Mutter und den Lehrpersonen gesprochen, habe mich gewehrt. Habe es nicht „mit mir machen lassen“, habe mich nicht einschüchtern lassen. Doch er bzw. sie gaben einfach keine Ruhe. Schließlich wurde ich 4 Jahre lang gemobbt, weil mich die Institution Schule und meine Mutter komplett im Stich gelassen haben. Ich endete mit einer Traumatisierung, einer Depression und einem beinahe vollzogenen Suizid.
Ich wollte damit nur sagen, dass diese „Erkenntnisse“:“Das Mobbingopfer sei meistens schüchtern und ließe es sich gefallen“ nicht immer wahr sind. Auch ist es nicht wahr, dass Selbstbewusstsein und Freundlichkeit immer ein „Wunderverhüter“ gegen Mobbing sind.
Ich kenne auch sehr viele sehr schüchterne und auch unfreundliche Menschen, die schnell eingeschüchtert sind, aber nie zum Mobbingopfer wurden.
Dies sollten einfach ein paar (reale) Gedanken zum Thema sein.
Danke fürs Lesen.