Psychologie: Lebenskrisen und die Psyche

Die Lebenskrise: eine problematische Phase im Leben eines Individuums, die durch (psychische) Instabilität geprägt ist und Entscheidungen verlangt.

Verstärkte Neugierde, der ‚Silberstreif am Horizont‘ einer Lebenskrise?

01.05.2016 Eine auf der jährlichen Konferenz (2016) der British Psychological Society vorgestellte Studie der Universität Greenwich fand heraus, dass eine größere Neugier für andere und die weite Welt der ‚Silberstreif am Horizont‘ sein könnte, während man eine Midlife-Crisis bzw. Lebenskrise erlebt.

Vorherige Studien der Forscher Dr. Oliver Robinson und James Demetre haben bereits gezeigt, dass es für jemanden normal sein kann, während er/sie durch eine Phase der emotionalen Probleme und Instabilität geht, eine verstärkte Neugierde zu entwickeln, wer man ist und wo man hin will.

Fundamentale Entwicklung von Neugierde?

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Bild: Gerd Altmann

In der aktuellen Studie wollten die Wissenschaftler dies mit einer umfangreichen Umfrage untersuchen, und feststellen, ob unser Wissensdurst systematisch als Folge einer persönlichen Lebenskrise im Erwachsenenleben wächst.

960 Teilnehmer (im Alter von 20 Jahren und älter; 425 Männer, 538 Frauen) beantworteten die Fragen zu ihrer Wissbegierde über sich selbst, andere und die weite Welt. Die Teilnehmer wurden auch zu ihren Gefühlen befragt, um zu bewerten, ob sie derzeit eine Lebenskrise durchlebten. Z.B. sollten die Befragten Auskunft darüber geben, ob sie emotionale Schwankungen erlebten, die mindestens ein Jahr andauerten und Phasen erlebten, in denen sie meinten, sie wären Anforderungen manchmal nicht mehr gewachsen.

Insgesamt berichteten Teilnehmer im mittleren Alter mit größerer Wahrscheinlichkeit, in einer Krise zu stecken (24 Prozent) im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen (22 Prozent) und älteren Erwachsenen (14 Prozent).

Wissen, das stärkt

Die Analyse der Ergebnisse zeigte, dass die Teilnehmer sowohl in ‚Quartals-Lebenskrisen‘ als auch in der Midlife-Crisis neugieriger gegenüber sich selbst und der Welt waren als diejenigen, die nicht in einer Krise steckten.

Dr Robinson sagte: „Während Krisen Distress und Gefühle der Unsicherheit bringen, können sie uns auch für neue Ideen und Stimuli öffnen, die Einsichten und kreative Lösungen bringen und so unsere Entwicklung voran bringen können. Diese erhöhte Wissbegier kann der ‚Silberstreifen‘ der Krise sein. Ausgerüstet mit diesem Wissen können wir unsere Lebenskrisen im erwachsenen Leben leichter ertragen.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Greenwich, British Psychological Society; April 2016

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