Distress – negativer Stress

Distress – negativer Stress

Psychische Probleme: hohe Belastung/Anspannung

Definition

Negativer Stress oder Distress wird als belastend, bedrohlich oder überfordernd empfunden. Stressoren werden dann negativ wahrgenommen, besonders wenn sie häufig auftreten und physisch nicht ausgeglichen werden können oder die Situation nicht bewältigt werden kann.

Negative Stressoren führen dann zu einer erhöhten Körperanspannung (Erhöhung von Adrenalin und Noradrenalin), was auf längere Sicht zu Verlusten bei Aufmerksamkeit und Performance, sowie zu körperlichen Problemen führen kann.

Gemüse, Obst hilfreich gegen psychischen Distress?

15.03.2017 Eine im British Medical Journal Open publizierte Längsschnittstudie der Universität Sydney mit mehr als 60.000 Australiern im Alter von 45 Jahren und älter zeigt eine Verbindung zwischen dem Konsum von Obst und Gemüse und psychologischen Distress.

Zu Beginn der Studie 2006-08 und Ende der Studie 2010 wurden psychologischer Distress (belastender, erschöpfender Stress, generalisierte Ängstlichkeit, Depressionssymptome), sowie Gemüse- und Obstkonsum erfasst.

Die Schlüsselbefunde waren

  • Teilnehmer, die 3-4 mal täglich Gemüse aßen, hatten ein um 12 Prozent niedrigeres Risiko für psychischen Stress als Personen, die 0-1 Portionen täglich aßen.
  • Diejenigen, die 5-7 tägliche Protionen Obst und Gemüse aßen, deren Stressrisiko war um 14 Prozent niedriger als bei denjenigen, die 0-4 Portionen täglich aßen.
  • Frauen, die 3-4 tägliche Gemüseportionen aßen, hatten eine um 18 Prozent niedrigere Wahrscheinlichkeit für psychologischen Distress als Frauen, die nur 0-1 Portionen täglich aßen.
  • Bei Frauen, die 2 tägliche Portionen Obst und Gemüse aßen, verringerte sich die Gefahr für Distress um 16 Prozent gegenüber Frauen, die 0-1 Portionen aßen.
  • Frauen, die 5-7 tägliche Portionen Obst und Gemüse aßen, zeigten ein um 23 Prozent niedrigeres Risiko für psychologischen Stress als Frauen, die 0-1 Portionen täglich aßen.
  • Faktoren, die zu Beginn der Studie mit erhöhtem Stress verbunden waren: weibliches Geschlecht, jüngeres Alter, geringere Bildung, geringeres Einkommen, Rauchen, Übergewicht / Fettleibigkeit und körperliche Inaktivität.

Obstkonsum allein zeigte keine signifikante Verbindung mit einer geringeren Auftretensrate von Stress.

Es gab keinen deutlichen Zusammenhang zwischen dem erhöhten Verbrauch von Obst und Gemüse (mehr als 7 tägliche Portionen) und einer weiteren Verringerung von psychischen Distress.

Weniger negativer Stress

Diese Studie zeigt, dass ein moderater täglicher Obst- und Gemüsekonsum mit weniger psychologisch negativem Stress verbunden ist, sagte Studienautorin Dr. Melody Ding; sowie, dass das tägliche Essen von Gemüse allein in moderaten Mengen schon mit geringeren psychologischen Distress in Verbindung steht.

Diese neuen Ergebnisse bestätigen damit zahlreiche andere Studienbefunde, die das Essen von Obst und Gemüse – zusammen oder separat – mit einem geringeren Risiko für Depression und einer höheren Wahrscheinlichkeit für das psychische Wohlbefinden in Zusammenhang bringen, sagte sie.

Frauen zogen offenbar mehr Nutzen aus einer an Gemüse und Obst reichen Ernährung als Männer, sagten die Wissenschaftler.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Sydney, British Medical Journal Open; März 2017

Psychologischer Distress kann Herzinfarkt-, Schlaganfallrisiko erhöhen

28.08.2018 Erwachsene im Alter von 45 Jahren oder älter, die über psychologischen Distress berichteten – psychische Probleme wie Depressionssymptome und Angstzustände – können ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben laut einer in Cardiovascular Quality and Outcomes veröffentlichten Studie.

In einer Studie mit 221.677 Teilnehmern aus Australien fanden Forscher heraus:

  • bei Frauen war ein hoher/sehr hoher psychologischer Distress mit einem um 44 Prozent erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden; und
  • bei Männern im Alter von 45 bis 79 Jahren war eine hohe/sehr hohe versus niedrige psychische Belastung mit einem um 30 Prozent erhöhten Herzinfarktrisiko (Myokardinfarkt) verbunden, mit schwächeren Prognosen bei Teilnehmern im Alter von 80 Jahren oder älter.

Andere Faktoren

herzprobleme
Bild: Gerd Altmann

Der Zusammenhang zwischen negativem psychologischen Stress und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen war auch nach Berücksichtigung der Lebensgewohnheiten (Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährungsgewohnheiten usw.) und der Krankheitsgeschichte gegeben.

Während diese Faktoren einige der beobachteten erhöhten Risiken erklären könnten, scheinen sie nicht für alles verantwortlich zu sein, was andere Mechanismen nahelegt, sagte Dr. Caroline Jackson von der Universität Edinburgh.

An der Untersuchung nahmen Teilnehmer im Alter von 45 Jahren oder älter teil ohne Herzinfarkt oder Schlaganfall zu Beginn der Studie.

Auftretenshäufigkeit

Die Forscher kategorisierten Distress als niedrig, mittelschwer und hoch/sehr hoch mit Hilfe einer psychologischen Standardskala.

Von den Teilnehmern – 102.039 Männer (Durchschnittsalter 62) und 119.638 Frauen (Durchschnittsalter 60) – gaben 16,2 Prozent eine moderate psychische Belastung an und 7,3 Prozent litten unter hohem/sehr hohen psychologischen Distress.

Dosis-Wirkungs-Beziehung

Im Verlauf von mehr als vier Jahren traten 4.573 Herzinfarkte und 2.421 Schlaganfälle auf. Das absolute Risiko – das Gesamtrisiko einer Erkrankung in einem bestimmten Zeitraum – für Myokardinfarkt und Schlaganfall stieg mit jedem Grad der psychischen Belastung.

Die Befunde stärken die vorhandenen Belege, dass es eine Verbindung zwischen psychologischem negativen Stress und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall gibt, schreiben die Wissenschaftler.

Aber sie betonen auch die Notwendigkeit weiterer Studien, die sich auf die zugrundeliegenden Mechanismen fokussieren sollten, die psychologischen Distress und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Schlaganfallrisiko verbinden, und versuchen sollten, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu replizieren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Cardiovascular Quality and Outcomes – https://doi.org/10.1161/CIRCOUTCOMES.117.004500

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