Gerontopsychologie – Psychologie des Alterns II

Altern beschreibt gleichzeitig den fortschreitenden Prozess der meisten Organismen, der mit dem Tod endet, wie die Akkumulation von Erfahrungen und Wissen. Die Gerontopsychologie untersucht die Auswirkungen des Alterns auf die Psyche (oder umgekehrt).

Jünger aussehen, ohne sich unters Messer zu legen

Deutsche Forscher könnten einen Weg gefunden haben, ohne plastische Chirurgie jünger auszusehen. Aber Sie können es nicht allein tun.

Jünger aussehen, ohne Schönheits-OP


Bild: Jung aussehen

Psychologen der Jena Universität haben einen einfachen Vorschlag: Umgeben Sie sich mit älteren Leuten. Ihre Forschung zeigt, dass, wenn wir einen 30-jährigen betrachten, wir sein Alter viel jünger schätzen, wenn wir zuvor Gesichter von älteren Menschen gesehen haben.

„Die Leute sind tatsächlich ziemlich gut darin, das Alter der Person neben ihnen einzuschätzen“, sagte Psychologe Dr. Holger Wiese, der eines von sechs Forschungsprojekten in der „Personenwahrnehmung“ Studie führt, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

In ihrem Versuch waren die Forscher in der Lage zu zeigen, dass die freiwilligen Tester systematisch falsch beim Schätzen des Alters anderer Leute waren, nachdem sie sich an die Gesichter von Menschen einer bestimmten Altersgruppe angepasst hatten: dadurch dass sie sie von nahem ansahen.

Der Effekt: ältere Gesichter neben jüngeren Gesichtern

Wenn viele Gesichter von älteren Menschen auf dem Computer zuerst gezeigt wurden, gefolgt vom Testgesicht einer Person mittleren Alters, schätzten die Testkandidaten diese Person als beträchtlich jünger.

Es zeigte sich, dass auch das Gegenteil zutrifft: Nach dem Ansehen von jüngeren Gesichtern war das Testgesicht mittleren Alters als beträchtlich älter geschätzt worden.

Professor Dr. Stefan R. Schweinberger, der das Projekt leitete, bemerkte, „diese Wirkungen treten unabhängig vom Alter und Geschlecht des Betrachters auf“. Niemand weiß, wie lange diese Wirkung anhält.

Wenn die Erst-Gesichter und die Testgesichter vom selben Geschlecht waren, sind die Nachwirkungen der Alterswahrnehmung noch stärker. Die Psychologen haben auf diese Art angenommen, dass die Wahrnehmung von Alter und Geschlecht bei Gesichtern kein völlig unabhängiger Prozess ist.

Diese Ergebnisse können kaum Nicht-Experten überraschen – aber sie widersprechen den Ansichten von vielen Experten.

Die Forscher verwendeten die modernsten Digitalbilder mit den neuesten Editier-Techniken und eine Datenbank mit Gesichtern ohne jedes Makeup und ablenkende Elemente.

Die subjektive Wahrnehmung eines Gesichts

„Wir sind in der Lage, die subjektive Wahrnehmung eines Gesicht zu ändern,“ schloss Schweinberger.
Wiese fügte hinzu: „Das Alter der Person neben Ihnen ist eines der wichtigsten Merkmale für unsere Wahrnehmung von anderen Menschen. Dies führt zu aufregenden Übergängen in andere Bereiche von Wissenschaftlern, die mit den Interaktionen von sozialen Gruppen umgehen.“

Die Jenaer Psychologen gaben ihre Befunde in der Zeitschrift Vision Research heraus.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Vision Research, Jan. 2011

Jünger aussehen und länger leben

Biologische Psychologie – (psychische) Gesundheit

Menschen, die jünger aussehen als sie sind, tendieren dazu, länger als jene zu leben, die älter aussehen als sie sind, sagt eine Studie.

Jünger als Ihr Alter auszusehen, kann ein längeres Leben bedeuten

Der Befund kommt von einer Studie, die 1.826 dänische Zwillinge untersuchte, 70 jährig und älter. Sie machten physische und kognitive Tests und es wurden dann ihre Gesichter photographiert. Drei Gruppen von Freiwilligen sahen sich die Photos an und schätzten das Alter der Teilnehmer ein. Die Zwillinge wurden individuell und an verschiedenen Tagen eingeschätzt.

Die Forscher der Universität von Süddänemark verfolgten die Zwillinge für sieben Jahre und stellten fest, dass dieses wahrgenommene Alter bedeutend mit dem Überleben verbunden werden konnte, sogar nachdem Anpassungen an das tatsächliche Alter, Geschlecht und die Umgebung, in denen jedes Paar Zwillinge aufwuchs, gemacht wurden.

Älter aussehen – früherer Tod

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Jünger aussehen – länger leben

Je größer der Unterschied im wahrgenommenen Alter, desto wahrscheinlicher war es, dass der älter aussehende Zwilling zuerst starb, bemerkten sie.

Die Forscher fanden auch eine Verbindung zwischen dem wahrgenommenen Alter, und der physischen und mentalen Fitness.

Übliche genetische Faktoren, die sowohl Überleben als auch wahrgenommenes Alter beeinflussen, helfen, die Befunde zu erklären, erklärten die Verfasser der Studie.

„Wahrgenommenes Alter, das meist von Klinikern als ein allgemeiner Hinweis auf die Gesundheit eines Patienten verwendet wird, ist ein robuster Biomarker des Alterns, das Überleben unter jenen vorhersagt, die 70 und älter sind und steht mit wichtigen funktionellen und molekularen Alterungsphänotypen in Beziehung“, schreiben Kaare Christensen und Kollegen in ihren Bericht, der am 13. Dezember in der Online-Ausgabe vom BMJ herausgegeben wurde.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: BMJ Dez. 2009

Häufiges Problem beim Altern: Verluste bei den fünf Hauptsinnen

23.02.2016 Es ist eine bekannte Tatsache, dass es im Altern zu einem Verlust bei den klassischen 5 Sinnen kommen kann: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tastsinn.

Multisensorische Verluste

In früheren Studien wurde herausgefunden, dass Verluste bei einzelnen Sinnen zu kognitiver Degeneration, schlechter psychischer Gesundheit und erhöhter Mortalität führen kann. Zum Beispiel kann der Verlust des Geschmackssinn zu einer schlechteren Ernährung und in bestimmten Fällen sogar zum Tod führen. Jedoch weiß man bisher wenig über multisensorische Verluste.

Eine neue in der Zeitschrift Journal of the American Geriatrics Society veröffentlichte Studie der Universität Chicago analysierte die Daten aus einer repräsentativen Stichprobe mit Personen im Alter zwischen 57 und 85 Jahren. Ihre Schlüsselbefunde sind:

Sensorische Verluste

  • 94% der Teilnehmer erlebten einen Verlust bei mindestens einem ihrer Sinne; 67% erlebten Verluste bei zwei oder mehr Sinnen. Von den Personen mit multisensorischen Rückgängen hatten 65% einen substantiellen Verlust bei mindestens einem ihrer Sinne und 22% erfuhren einen wesentlichen Verlust bei 2 oder mehr Sinnen.
  • 74% der Teilnehmer mussten Einbußen beim Schmecken hinnehmen, was damit am häufigsten auftrat.
  • 38% der Befragten hatten einen ‚guten‘ Tastsinn, 32% sagten, ihr Tastsinn wäre ’schlecht‘.
  • 22% erlebten eine Beeinträchtigung beim Riechen (19% ‚gut‘ / 3% ’schlecht‘).
  • 14% hatten eine Sehhilfe für die Ferne und eine ‚gute‘ Sicht; 6% sagten, ihre Sicht wäre „schlecht“,
  • 13% bewerteten ihr korrigiertes Gehör als ‚gut‘; 5% sagten, dass es ’schlecht‘ wäre.

Ein höheres Alter stand mit schlechteren Funktionen aller fünf Sinne in Verbindung, wobei es bei Hören, Sicht und Geruchsinn zu den stärksten Einbußen kam. Männer hatten eher einen schlechteren Hör-, Geruchs- und Tastsinn aber eine bessere korrigierte Sicht als Frauen.

Erklärung für schlechtere Lebensqualität

Die Forscher sagten, dass der Verlust von mehr als einem Sinn erklären könnte, warum ältere Erwachsene über eine schlechtere Lebensqualität und über Probleme beim Umgang mit anderen Menschen und der sie umgebenden Welt berichten.

Sie schlagen weitere Studien zu multisensorischen Verlusten im Alter vor, um bessere Programme zur Prävention oder zur Linderung der dadurch auftretenden Probleme zu schaffen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Chicago, Journal of the American Geriatrics Society; Feb. 2016

Optimistische ältere Menschen haben besseres Gedächtnis und Urteilsvermögen

Gerontopsychologie

23.06.2016 Wenn ältere Menschen optimistisch über ihre Zukunft denken, zeigen sie mit geringerer Wahrscheinlichkeit Verluste bei Gedächtnis, Problemlöse- und Urteilsfähigkeit laut einer in Psychosomatic Medicine veröffentlichten Studie der Universität Michigan.

Optimistische Einstellung

Optimismus konnte bereits mit einem positiven Gesundheitsverhalten in Zusammenhang gebracht werden, wie Sport treiben und Essen einer gesünderen Kost, und mit einem niedrigeren Risiko für eine Reihe von Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt.

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Bild: Gerd Altmann

Die aktuelle Studie untersuchte die Beziehung zwischen Optimismus und der kognitiven Gesundheit bei Erwachsenen im Alter von 65 Jahren und älter. Die Forscher verwendeten Daten aus einer Gesundheits- und Ruhestandsstudie in den USA.

Während 4 Jahren entwickelten ungefähr 500 von mehr als 4.600 Teilnehmern der Studie kognitive Beeinträchtigungen: z.B. schlechteres Gedächtnis und/oder schlechtere Problemlösefähigkeiten und Entscheidungsfindung.

Bessere kognitive Gesundheit

Teilnehmer mit hohen Optimismus-Werten, hatten jedoch ein geringeres Risiko die kognitiven Beeinträchtigungen zu entwickeln, sagte Studienleiterin Katerina Gawronski. „Wir fanden, dass Optimismus tatsächlich mit einer besseren kognitiven Gesundheit verbunden war.“

Deshalb kann Optimismus ein neues und vielversprechendes Ziel für Präventions- und Interventionsstrategien sein, um die kognitive Gesundheit zu verbessern, sagte Koautor Eric Kim von der Harvard Universität.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität von Michigan, Psychosomatic Medicine; Juni 2016

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