Wenn Ältere aufhören, mit dem Auto zu fahren, können psychische Probleme auftreten
26.01.2016 Oftmals hören ältere Menschen mit dem Autofahren aus Gesundheitsgründen auf. Aber, wenn sie es beenden oder sogar den Führerschein abgeben, kann dies dann Auswirkungen auf deren Gesundheit und Wohlbefinden haben?
Psychische Probleme?
Bild: fancycrave1
Eine neue Analyse bereits herausgegebener Studien zeigt, dass die Einstellung des Fahrens bei älteren Erwachsenen zu manchen (psychischen) Gesundheitsproblemen – insbesondere Depression – beitragen kann.
Dr. Li und sein Team überprüften und analysierten quantitative Gesundheitsdaten von ehemaligen Fahrern aus 16 Studien im Alter von 55 Jahren und älter mit den Daten angepasster immer noch autofahrenden Personen.
Für viele ältere Menschen ist Autofahren sehr hilfreich in ihrem Alltagsleben und ein aussagekräftiger Indikator für Selbstkontrolle, persönliche Freiheit und Unabhängigkeit.
„Leider ist es aufgrund des Alterungsprozesses und des damit einhergehenden kognitiven und körperlichen Abbaus fast unvermeidlich, sich irgendwann mit dem Entschluss zu beschäftigen, das Autofahren einzustellen, sagte Dr. Guohua Li von der Columbia University in der Zeitschrift Journal of the American Geriatrics Society.
Mögliche Folgen für körperliche, psychische Gesundheit
Die Daten zeigten, dass ältere Erwachsene
- einen schnelleren Abbau der kognitiven Funktionen und körperlichen Gesundheit nach dem Aufhören zeigten.
- Das Risiko für Symptome einer Depression verdoppelte sich fast.
- Mit dem Autofahren aufzuhören, beeinflusste auch das soziale Leben der Senioren und ihrer Fähigkeit: Das soziale Netz reduzierte sich im Durchschnitt um 51%.
- Der Rückgang der sozialen Gesundheit nach dem Aufhören schien bei Frauen größer als bei Männern zu sein.
- Ehemalige Fahrer waren auch fast fünfmal so häufig wie die aktuellen Autofahrer in Pflegeheime, betreute Wohneinrichtungen oder Altenheime aufgenommen worden.
Man sollte gut überlegen, bevor man den Führerschein abgibt
„Wenn die Zeit der Entscheidung kommt, sollten aber auch die ungünstigen Folgen für die Gesundheit durch eine Fahreinstellung berücksichtigt werden, und Pläne zur Aufrechterhaltung von Mobilität und sozialer Funktionen gemacht werden.“
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Columbia University, Journal of the American Geriatrics Society; Jan. 2016
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Diese Frage oder die Entscheidung, ob man im Alter noch Auto fahren sollte oder nicht, wird bald nicht mehr relevant sein, da die selbstfahrenden Autos bald zugelassen werden. Und dann wird nämlich die Frage nicht mehr sein: Sollen oder dürfen Ältere noch selbst Auto fahren; sonder sie wird lauten: Werden wir alle überhaupt noch selbstständig das Auto steuern dürfen. Im Hinblick auf die psychischen Folgen beim Aufhören bzw. das Autofahren im Alter sind die selbstfahrenden Autos also zu begrüßen, und die Frage des Dürfens im Alter erübrigt sich.