Posttraumatische Alpträume

Trigger (Auslöser) für posttraumatische Albträume

16.06.2020 Eine im Journal of Traumatic Stress veröffentlichte Studie von Psychologen der Universität von Kansas untersuchte Trigger (Auslöser) von Albträumen nach einem Psychotrauma.

Die Forscher zeigen, dass Einschlafprobleme in Verbindung mit dem Nachdenken über das Trauma oder andere negative Ereignisse vor dem Schlafengehen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Posttrauma-Alptraums erhöhen können.

Faktoren Einschlafprobleme und Grübeln

Sie fanden heraus, dass sowohl ‚Schlaflatenz‘ (die Zeit, die jemand braucht, um einzuschlafen) als auch ‚kognitive Erregung vor dem Einschlafen‘ bzw. sich Sorgen machen oder Grübeln vor dem Schlafengehen besonders signifikante Faktoren für das Auftreten eines posttraumatischen Albtraums sind, sagte Hauptautor Westley Youngren vom Fachbereich Klinische Psychologie an der KU.

angst-frau
Bild: Gerd Altmann

Für die Studie rekrutierten die Psychologen 27 Studentinnen, die über häufige Alpträume – verbunden mit einem sexuellen Psychotrauma – berichteten.

Zusätzlich zu den Interviews und Fragebögen zur Beurteilung allgemeiner Depressivität und angstbezogener Symptome wurden die Teilnehmerinnen gebeten, sechs Tage lang Tagebücher vor und nach dem Schlafengehen auszufüllen.

Brauchte jemand 60 oder 90 Minuten, um einzuschlafen, und machte sich während dieser Zeit Sorgen oder dachte über das Trauma nach, dann bekam sie höchstwahrscheinlich einen Alptraum, sagte Youngren.

Trauminhalt mit dem Thema des Traumas

Es war eher die Wechselwirkung der beiden Faktoren, die das Auftreten eines Albtraums vorhersagte. Es scheint die Psyche darauf vorzubereiten, einen Trauminhalt mit dem Thema des Traumas zu haben, der dann zu einem Alptraum führen wird.

Wiederkehrende Alpträume sind bei Überlebenden von Psychotraumata ziemlich häufig, und sie sind erschreckend – oft manifestieren sie sich als Albträume von genau demselben Ereignis, das geschehen ist, sagte er.

Komorbiditäten bei posttraumatischen Albträumen

Posttraumatische Albträume sind mit Schlaflosigkeit verbunden und es können gleichzeitig Depressionen, Angststörungen, kardiovaskuläre Risikofaktoren, Alkoholmissbrauch, Suizidgedanken und Selbstmordversuche auftreten.

Intervention, Behandlung

Gegenwärtig umfassen die Behandlungsmaßnahmen die Verschreibung eines Herzfrequenzmedikaments namens Prazosin und eine therapeutische Technik, bei der ein Betroffener Alpträume „umschreibt“, um sich darauf zu primen, anders zu träumen.

Youngren sagt, ein genaueres Verständnis dessen, was posttraumatische Albträume auslöst, könnte zu wirksameren Behandlungen führen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Traumatic Stress (2020). DOI: 10.1002/jts.22532

Weitere Forschungsartikel, News

  • Studie untersuchte Risikofaktoren für Albträume
    zum Artikel
  • Verbindung zwischen Albträumen und suizidalem Verhalten
    zum Artikel

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.