Streicheln (Psychologie, Psyche)
Biologische Psychologie
Sanftes Streicheln kann Stress abbauen
04.04.2018 Eine aktuelle Studie untersuchte die Auswirkungen anhaltenden Streichelns auf Körper, Gehirn und Psyche.
Lang anhaltende sanfte Berührungen bzw. Streicheln hat eine beruhigende Wirkung auf die Psyche, indem es die Stresshormone im Körper verringert und den Herzschlag verlangsamt. Es aktiviert auch Hirnareale, die normalerweise bei einer Belohnung aktiviert werden.
Diese Forschungsergebnisse werden in einer neuen Arbeit des Fachbereichs Psychologie der Universität Göteborg vorgestellt und sind psychologische Erkenntnisse, die bei der Gestaltung von Therapien zur Entspannung von Menschen nützlich sein können, schreiben die Studienautoren.
Stresshormone und Herzschlag
Bild: Gaertringen (pixabay)
Eine sanfte Berührung oder Streicheln ist für die meisten Menschen beruhigend, wird als angenehm empfunden und lindert Stress. Was dieses psychische Wohlbefinden tatsächlich erzeugt und was im Gehirn passiert, wenn der Körper sanft gestreichelt wird, stand im Mittelpunkt der Arbeit von Chantal Triscoli und Kollegen.
In einer Reihe von Laborexperimenten mit insgesamt 125 Teilnehmern untersuchten sie die Wirkung des Streichelns mit einem Pinsel am Unterarm. Sie fanden heraus, dass die streichelnden Berührungen nicht nur über lange Zeit als angenehm empfunden wurden, sondern auch eine abnehmende Wirkung auf Stresshormone und eine Verlangsamung des Herzschlags zur Folge hatten.
Keine Sättigung
Die Psychologen hatten zuerst angenommen, dass der Körper und die Psyche sich an die streichelnde Berührung gewöhnen und eine Sättigung erreichen würden und somit die positiven Effekte mit der Zeit abnehmen würden. Aber das Gegenteil war der Fall, schreibt die Psychologin.
Belohnungsnetzwerke im Gehirn
In einem der Experimente konnte sie auch zeigen, wie verschiedene Teile des Gehirns, d.h. belohnungsbezogene Netzwerke und Netzwerke zur Verarbeitung der diskriminierenden Merkmale der Berührung, durch Streicheln des Unterarms aktiviert werden.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Göteborg; gupea.ub.gu.se/handle/2077/54905
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