Energiebedarf des Gehirns

Energiebedarf, Energieverbrauch des Gehirns

Der Energieverbrauch des menschlichen Gehirns im Vergleich zu anderen Arten

24.11.2017 Der Energiebedarf des menschlichen Gehirns ist nicht so einmalig hoch im Vergleich zu anderen Spezies, wie Experten bisher angenommen haben, sagt eine neue im Journal of Human Evolution publizierte Studie.

Wieviel Energie verbraucht das menschliche Gehirn?

Es wird seit langem angenommen, dass das menschliche Gehirn mehr Energie verbraucht als das Gehirn vieler Tiere. Das menschliche Gehirn macht 2 Prozent des Körpergewichts aus, verbraucht aber mehr als 25 Prozent der verfügbaren Energie.

Forscher, die den Energieverbrauch des Gehirns beim Menschen mit 22 anderen Spezies verglichen haben, fanden jedoch heraus, dass einige dieser Arten einen ähnlich hohen Bedarf an Gehirnenergie haben.

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Bild: zaldy icaonapo

Wir haben kein einzigartig energieverbrauchendes Gehirn, sagte Studienautor Doug Boyer, Assistenzprofessor für evolutionäre Anthropologie an der Duke Universität. Dies stellt ein großes Dogma in der Evolutionsforschung des Menschen in Frage, schreibt er, obwohl die Entdeckungen nicht allzu überraschend sein sollten.

Die Stoffwechselaufwendungen einer Struktur wie der des Gehirns hängen hauptsächlich davon ab, wie groß sie ist, und viele Tiere haben ein größeres Verhältnis von Gehirn zu Körper als Menschen.

Aufnahme von Hirnglukose

Die Wissenschaftler berechneteten die Aufnahme von Hirnglukose und fanden heraus, dass der Mensch proportional mehr Energie für sein Gehirn benötigt als Nagetiere, Altweltaffen und Menschenaffen wie Orang-Utans und Schimpansen.

Relativ zum Ruheumsatz – der Gesamtkalorienmenge, die ein Tier jeden Tag verbrennt, nur um atmen, verdauen und warm bleiben zu können – benötigt das menschliche Gehirn mehr als doppelt so viele Kalorien wie das Schimpansenhirn und mindestens drei bis fünfmal mehr Kalorien als das Gehirn von Eichhörnchen, Mäusen und Kaninchen.

Aber auch andere Tiere haben hungrige Gehirne

In Bezug auf den relativen Bedarf des Gehirns an Glukose scheint es zum Beispiel kaum einen Unterschied zwischen einem Menschen und einem Federschwanz-Spitzhörnchen zu geben.

Selbst der Katta und das winzige Zwergseidenäffchen, der kleinste Affe der Welt, geben ihren Gehirnen genauso viel Körperenergie wie wir.

Die Resultate legen nahe, dass ein Gehirn mit höherem Energiebedarf nicht zuerst bei den frühen Menschen auftauchte, sondern Millionen Jahre vorher bei ihren Primaten-Vorfahren und Verwandten, schreibt Koautorin der Studie und Doktorandin Arianna Harrington.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Duke Universität; Journal of Human Evolution – DOI: 10.1016/j.jhevol.2017.09.003; Nov. 2017

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