Walnüsse und das Gehirn
Gewichtsabnahme: Walnüsse aktivieren Hirnregion, die den Appetit hemmt
17.08.2017 Walnüsse haben viele Nährstoffe und sind gut für die Gesundheit. Sie scheinen aber auch übermäßiges Essen zu hemmen und beim Abnehmen zu helfen, indem sie das Sättigungsgefühl fördern laut einer im Fachblatt Diabetes, Obesity and Metabolism veröffentlichten doppelblinden Placebo-kontrollierten Studie.
Sättigungsgefühl
Man weiß, dass Menschen nach dem Essen von Walnüssen sich eher satt fühlen. Nun hat eine neue Forschungsarbeit Belege für die Aktivität im Gehirn im Zusammenhang mit Lebensmittelreizen finden können.
Bild: Claudia Peters (pixabay)
Um genau zu bestimmen, wie Walnüsse den Heißhunger stillen können, benutzten Olivia M Farr, Christos Mantzoros und Kollegen vom Beth Israel Deaconess Medical Center und der Harvard Universität funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und beobachteten, wie konsumierte Walnüsse die Aktivität im Gehirn veränderten.
Dazu ließen sie 10 adipöse Teilnehmer für fünf Tage täglich Smoothies mit 48 Gramm Walnüssen (empfohlene Menge der American Diabetes Association) essen bzw. trinken und machten Gehirnscans. An weiteren 5 Tagen bekamen die Probanden Placebo-Smoothies. Ob jemand zuerst die Walnüsse und dann den Placebo oder umgekehrt erhielt, entschied das Los.
Wie in früheren Beobachtungsstudien berichteten die Teilnehmer, dass sie in der Woche weniger hungrig waren, als sie die Walnuss-haltigen Smoothies tranken – im Vergleich zur Woche mit den Placebo-Smoothies. Die fMRT-Scans am jeweils 5. Tag zeigten warum.
Erhöhte Aktivität in Insula
Im Gehirnscanner sollten sich die Studienteilnehmer Bilder von begehrten Lebensmitteln wie Hamburger und Desserts, neutrale Objekte wie Blumen und Felsen, und weniger wünschenswerte Lebensmittel wie Gemüse anschauen.
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Bei den ‚leckersten‘ Bildern von Nahrungsmitteln zeigten die Hirnscans nach der Fünf-Tage-Walnuss-Diät eine höhere Aktivität in einem Teil des Gehirns, der die rechte Insula genannt wird.
Wenn die Teilnehmer Walnüsse aßen, leuchtete dieser Teil ihres Gehirns auf, sagte Mantzoros. Und es ist bekannt, dass eine erhöhte Aktivität in diesem Teil der Insula damit verbunden ist, dass man sich weniger hungrig oder eben gesättigter fühlt.
Kognitive Kontrolle und Salience
Dieser Bereich der Insula spielt wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei kognitiver Kontrolle und Salience – was bedeutet, dass die Teilnehmer mehr Aufmerksamkeit auf die Auswahl von Speisen richten und die weniger wünschenswerten oder gesünderen Optionen auswählen statt die höchst wünschenswerten aber weniger gesunden Angebote, schreiben die Neurowissenschaftler.
Farr und Mantzoros wollen nun verschiedene Wallnuss-Mengen bzw. Dosierungen testen, um herauszufinden, ob mehr Nüsse zu einer stärkeren Gehirnaktivierung führen, oder ob sich der Effekt nach einer bestimmten Menge nivelliert.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Beth Israel Deaconess Medical Center; Diabetes, Obesity and Metabolism; Aug. 2017
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