Verbales Gedächtnis

Verbales Gedächtnis

Gehirnforschung – Gedächtnisforschung

Definition

Definition: Das verbale Gedächtnis ist ein in der Kognitionspsychologie verwendeter Begriff, der sich auf die Erinnerung an Wörter und andere Abstraktionen bezieht, die mit Sprache zu tun haben.

Es ist das Gedächtnis für sprachlich kodierte Informationen (Wörter, Sätze, Zitate, Anweisungen etc.).

Verbale Kodierung

Verbale Kodierung bezieht sich auf die Interpretation von verbalen Reizen. Die verbale Kodierung scheint im medialen Temporallappen des menschlichen Gehirns stark links-lateralisiert zu sein; ihre funktionelle Neuroanatomie kann jedoch je nach Individuum variieren.

Verbaler Abruf

Der verbale Abruf (die Erinnerung) bezieht sich auf die Erfassung verbaler Informationen. Obwohl Links-Lateralisierung typischerweise mit Sprache in Verbindung gebracht wird, deuten Studien darauf hin, dass eine symmetrische Bi-Lateralisierung der Sprache im Gehirn vorteilhaft für den verbalen Abruf ist.

Später einsetzende natürliche Wechseljahre können das spätere verbale Gedächtnis begünstigen

12.04.2018 Frauen, die eine spätere natürliche Menopause haben, behalten einen kleinen Vorteil beim verbalen Gedächtnis (Definition) im Vergleich zu Frauen mit früheren Wechseljahren laut einer in Neurology veröffentlichten Studie.

Zeitpunkt der Menopause und kognitive Leistungen

vergessliche frau
Bild: Valeska Reon

Dr. Diana Kuh vom University College London und Kollegen analysierten die Daten von 1.315 Frauen, die am Medical Research Council National Survey of Health and Development teilnahmen, um den Zusammenhang zwischen kognitiver Leistung und dem Zeitpunkt der Menopause zu beurteilen.

Die Forscher fanden heraus, dass das verbale Gedächtnis mit zunehmendem Alter bei einer natürlichen Menopause zunahm (P = 0,001).

Bereinigt um andere Faktoren (P = 0,013) blieb dieser Zusammenhang im geringeren Umfang bestehen.

Chirurgische Menopause

Ein späteres Alter in der chirurgischen Menopause (Entfernung der Gebärmutter und Eierstöcke) erhöhte ebenfalls das verbale Gedächtnis (P = 0,002); nach Anpassung war diese Verknüpfung jedoch nicht mehr signifikant.

Verarbeitungsgeschwindigkeit

Die Verarbeitungsgeschwindigkeit bzw. Suchgeschwindigkeit des Gedächtnisses stand nicht mit dem Alter der natürlichen Menopause im Zusammenhang.

Hormonelle Prozesse verbunden mit dem Gedächtnis

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass lebenslange hormonelle Prozesse, nicht nur kurzfristige Schwankungen während des Menopausen-Übergangs, mit dem verbalen Gedächtnis verbunden sind.

Die Befunde stehen im Einklang mit Belegen aus einer Reihe neurobiologischer Studien. Die Mechanismen beinhalten wahrscheinlich die Östrogen-Rezeptor ß Funktion, schreiben die Autoren. Um die klinische Bedeutung dieser Zusammenhänge zu beurteilen, sind weitere Untersuchungen erforderlich, schließen sie.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: University College London; Neurology – DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000005486

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