Psychologischer Distress verbunden mit Sterblichkeit bei Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
03.08.2019 Eine klinische Diagnose von stressbezogenen Erkrankungen oder das Auftreten von belastenden Lebensereignissen (psychologischer Distress) um den Zeitpunkt der Diagnose von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist mit einem erhöhten Risiko für krebsspezifische Mortalität (Sterblichkeit) verknüpft laut einer in Cancer Research veröffentlichten Studie.
Bild: George Hodan
Donghao Lu vom Karolinska Institutet in Stockholm und Kollegen führten eine landesweite Kohortenstudie mit 4.245 Patientinnen mit neu diagnostiziertem Gebärmutterhalskrebs zwischen 2002 und 2011 in Schweden durch. Die Autoren untersuchten die Auswirkungen psychologischer Belastungen (stressbedingte Störungen oder belastende Lebensereignisse) zum Zeitpunkt der Diagnose auf die krebsspezifische Mortalität.
Erhöhte Mortalität
Die Forscher fanden heraus, dass Patienten, die einer psychologischen Belastung ausgesetzt waren, im Vergleich zu psychisch nicht belasteten Patientinnen ein erhöhtes Risiko für krebsspezifische Sterblichkeit hatten (Hazard Ratio 1,33).
Psychische Belastungen ein Jahr vor oder nach der Diagnose war der Hauptfaktor der Verknüpfung (Hazard Ratio 1,30), während Stress danach den Zusammenhang nicht mehr beeinflusste (Hazard Ratio 1,12).
Wichtig für Behandlung von Gebärmutterhalskrebs
Die Befunde unterstützen, dass Onkologen oder Gynäkologen bei erneuten Visiten eine aktive Bewertung der psychischen Gesundheit durchführen, um zu sehen, wie es Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs geht, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch, schreiben die Studienautoren.
Wenn sich dies in anderen Bevölkerungsgruppen und Ländern bestätigt, können psychologische Vorsorgeuntersuchungen und Interventionen als integraler Bestandteil der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs angesehen werden, schließen sie.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Cancer Research – DOI: 10.1158/0008-5472.CAN-19-0116
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