Selbstwahrnehmung (Psychologie)

Selbstwahrnehmung (Psychologie)

Persönlichkeitspsychologie – Kognitive Psychologie

Forschung und News zur Psychologie der Selbstwahrnehmung, der Wahrnehmung des Selbst, der eigenen Person. Dagegen ist die Fremdwahrnehmung die Wahrnehmung anderer Personen. Die Selbstwahrnehmung spielt mit der Selbstbeobachtung eine wichtige Rolle für die Bildung des eigenen Bewusstseins, das Körperbild und das Selbstwertgefühl.

Persönlichkeit: Selbstwahrnehmung und Realität scheinen nicht so weit auseinander zu liegen

16.12.2018 Wenn es um die Selbstwahrnehmung geht, scheinen wir laut einer in Psychological Science veröffentlichten Studie eine im Durchschnitt doch recht gute Fähigkeit zur Einschätzung unser eigenen Persönlichkeit zu haben.

Die Forschungsarbeit von Hyunji Kim vom Fachbereich Psychologie der York Universität legt nahe, dass Menschen im Durchschnitt keinen Trend zeigen, sich selbst besser zu bewerten (Wahrnehmungsverzerrung durch die rosarote Brille), als sie von ihren Mitmenschen bewertet werden.

Selbsterhöhung in Persönlichkeitsanalysen

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Bild: Gerd Altmann

Selbstberichtsfragebogen sind die am häufigsten verwendete Persönlichkeitsbewertung. Aber Psychologen äußern seit langem die Befürchtung, dass die Ergebnisse verzerrt sein könnten, vor allem, dass die Menschen sich selbst positiver wahrnehmen könnten, bekannt als Selbsterhöhung.

Für diese Forschungsarbeiten führten die Psychologen eine groß angelegte Metaanalyse von 160 unabhängigen Studien durch, um zu sehen, ob es eine Selbsterhöhung in Persönlichkeitsanalysen gibt.

Akkurat für die Big Five

Sie fanden starke Belege dafür, dass die Berichte zur Selbstwahrnehmung tatsächlich korrekt sind, und diese Ergebnisse spiegeln sich bei den fünf großen Persönlichkeitsmerkmalen wider (Big Five: Offenheit für Erfahrung, Gewissenhaftigkeit, Extrovertiertheit, Verträglichkeit und Neurotizismus).

Ein Merkmal, das einige Anzeichen für eine Selbsterhöhung zeigte, war ein spezifischer Aspekt der Offenheit, aber dieser Effekt war gering.

Mit anderen Worten nehmen wir unsere eigene Persönlichkeit so wahr, wie dies unsere Mitmenschen tun, behaupten die Wissenschaftler.

Individuelle Unterschiede

Koautor Brian Connelly sagt, dass Selbsterhöhung in Selbstberichten zur Selbstwahrnehmung stattfindet, aber dass sie durch individuelle Unterschiede erklärt werden kann. Mit anderen Worten, es ist eher die Ausnahme als die Regel. Dasselbe gilt für diejenigen, die sich selbst zurückhalten / zurücknehmen, d.h. sich selbst bescheidener bewerten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychological Science (2018). DOI: 10.1177/0956797618810000

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